Am Samstag, 1. Oktober 2011, fand in der neuerbauten Kirche Brandenburg/Havel eine Feststunde zur Eröffnung statt. Stammapostel Wilhelm Leber, der oberste Geistliche der Neuapostolischen Kirche International war dazu ebenso angereist, wie die Leiter der Gebietskirchen Süddeutschland und Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland, Bezirksapostel Michael Ehrich und Bernd Koberstein. Vor vollbesetztem Haus trugen der eigens gegründete Projektchor des Kirchenbezirks Brandenburg, Jugendliche und Kinder Lieder des Dankens und des Lobens vor.
„Nächster Halt: Neuapostolische Kirche Brandenburg an der Havel“, so oder ähnlich könnte die letzte Ansage in der historischen Straßenbahn gelautet haben, mit der Stammapostel Wilhelm Leber und seine Begleitung in der neuerbauten Kirche ankamen. Direkt auf der Brücke über dem Stadtkanal beendeten sie ihre Stadtrundfahrt, bevor sie zum Zeichen der Eröffnung ein blaues Band durchschnitten. „Ich lege diesen Schlüssel in Ihre Hand, mein lieber Vorsteher. Verwalten Sie ihn gut, er sei ein Symbol dafür, dass Jeder Zugang zur Kirche hat, zum Ort der Begegnung“.
Es sei ein Tag der Freude, wandte sich Stammapostel Leber an die Versammelten. „Ich freue mich mit der Gemeinde hier. Diese Kirche ist ein markantes Zeichen in dieser Stadt.“ Das Projekt sei etwas besonderes, auch innerhalb der Neuapostolischen Kirche. Es sei augenfällig gewesen, dass gerade in den Gebieten der ehemaligen DDR Kirchen mit schlechter Bausubstanz vorhanden waren. So sei diese Solidaraktion entstanden. Im Hintergrund stünden aber viele Mitglieder der Kirche, die mit ihrem Opfer dieses erst ermöglicht hätten. „Ich darf meine tiefe Dankbarkeit denen gegenüber bezeugen, die in der Stille und Beständigkeit solche Neubauten möglich machen.“
„Oben drüber will ich ein Wort setzten: Miteinander.“ Miteinander sei dieses Projekt möglich geworden. Miteinander solle in der Gemeinde vorherrschen. Die Kirche sei ein Ort der Gemeinschaft, „ein Ort der Ausrichtung auf das Ewige, das Bleibende“. Die Kirche sei vor allem offen für alle. „Wir freuen uns auch über Gespräche über den konfessionellen Rahmen hinaus.“ Das Miteinander gelte auch für die Kirchen untereinander. Mit anderen Christen gemeinsam gelte es „eine Front des Glaubens zu schaffen. Nicht gegen andere, sondern miteinander“.
Auch Bezirksapostel Wolfgang Nadolny, Leiter der Gebietskirche Berlin-Brandenburg, äußerte in seiner Ansprache Dankbarkeit. Dass es gerade zu Erntedank möglich geworden sei, diese Kirche fertigzustellen, habe nicht nur symbolischen Charakter. „Wir bringen heute die Ernte der Opfergaben unserer Geschwister ein.“ Glaubensgeschwister aus ganz Deutschland und der Schweiz hätten die Voraussetzungen dafür geschaffen. „Wir sind sehr dankbar für diese Kirche“. Darüber hinaus dankte er auch der Oberbürgermeistern Dietlind Tiemann und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die gute und konstruktive Zusammenarbeit. „Wir wünschen Ihnen Gottes Segen zum Wohl aller Menschen der Stadt. Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, dass von diesem Ort Wärme ausgeht, die das Klima in der Stadt Brandenburg positiv beeinflusst.“
Die Oberbürgermeisterin äußerte sich erfreut, in ihrer Amtsperiode die Weihe einer Kirche zu erleben. Es sei nicht nur ein wunderschönes Gebäude. Die Stadt vollziehe auch gerade eine Entwicklung, dem christlichen Glauben wieder mehr Raum zu geben, Religion wieder einziehen zu lassen. Glaube sei wichtig, um zueinander zu finden. Man könne sich miteinander über die Kleinigkeiten, die oft Grund zum Streit seien, hinwegsetzen und gemeinsam Gott begegnen.
Der Projektchor, Kinder- und Jugendchor des Kirchenbezirks Brandenburg umrahmte die Feierstunde musikalisch. Zu hören waren Titel wie „Komm her, freu‘ dich mit uns“, „Hehr und heilig ist die Stätte“ und der Kanon „Ewiger Vater“. Das Thema des Miteinander griff der Jugendchor auf: Unity – Einigkeit. Aber auch die Kinder waren „Feuer und Flamme“. Mit zwei Liedern „Komm, sag‘ es allen weiter“ und „Sing‘ mit mir ein Halleluja“ – mit eigens auf die Weihe bezogenem Text – sangen sie sich förmlich in die Herzen der Zuhörer.
jel