Am Erntedanktag, 5. Oktober 2008, setzte Bezirksapostel Wolfgang Nadolny den Hirten Siegfried Härm, Vorsteher der Gemeinde Angermünde, sowie den Evangelisten Manfred Thiel, Vorsteher der Gemeinde Berlin-Reinickendorf, in den Ruhestand und beauftragte Nachfolger mit der Aufgabe der Gemeindeleitung.
Siegfried Härm war mehr als 42 Jahre in verschiedenen Amtsaufträgen für die Gemeinde tätig, davon allein 30 Jahre als Vorsteher. Er sei, so bescheinigte ihm der Bezirksapostel, ein Mann, auf den man sich immer habe verlassen können, egal welche Aufgabe ihm anvertraut worden sei.
Seit Beginn der neunziger Jahre war Hirte Härm einer der ersten, die in der Missionsarbeit tätig waren. Zuerst in der Ukraine, dann in Kasachstan und Russland und zuletzt noch in Mittelasien betreute er die Glaubensgeschwister mit viel Herzblut. Er sei auch ein Mann des Ausgleichs und immer bemüht gewesen die "Sache" voranzubringen und für Frieden im Amtsbrüderkreis und der Gemeinde zu kämpfen, so der Bezirksapostel.
Als neuen Vorsteher beauftragte der Bezirksapostel den Gemeindeevangelisten Andreas Przelozny, der in diesem Amt schon seit 1996 an der Seite des bisherigen Vorstehers arbeitete. Ihm wünschte der Bezirksapostel Weisheit, Kraft und Gottes Segen für die neue Aufgabe.
Bei dem Gottesdienst in der Gemeinde Angermünde waren alle aktiven und im Ruhestand befindlichen Bezirksamtsträger und Gemeindevorsteher aus dem Eberswalder Kirchenbezirk anwesend.
Leitungswechsel in Berlin-Reinickendorf
Die Gemeinde Reinickendorf besuchte der Bezirksapostel am Nachmittag des Erntedanktages. Dort setzte er den Evangelisten Manfred Thiel nach 44 Amtsjahren, davon 23 Jahre als Gemeindeevangelist, in den Ruhestand.
"Auch wenn Sie eigentlich keinen Dank wollen, können Sie sich jetzt nicht gegen den Dank der Gemeinde wehren." Mit diesen Worten empfing der Bezirksapostel nicht nur den langjährigen Evangelisten am Altar, sondern auch Priester Rainer Hach, der mit ihm in den Ruhestand gesetzt wurde. So stand dieser Erntedanksonntag in doppelter Hinsicht unter dem Thema "Danken".
Vor der Zurruhesetzung würdigte der Bezirksapostel den Evangelisten Thiel als "ausgezeichneten Seelsorger". Er hätte alle Glaubensgeschwister gekannt und immer gewusst wie es jedem einzelnen ginge und sich um ihn gesorgt. Das Ergebnis sei eine lebendige Gemeinde. Nun sei er zwar zukünftig nicht mehr als Vorsteher tätig, er bleibe aber der Gemeinde als ein "starker Beter" erhalten.
In seinem letzten Predigtbeitrag dankte der Evangelist für die zahlreichen Gebete der Geschwister, die ihm immer wieder Mut gemacht hätten. Auch galt der Dank seiner Frau und seinen Kindern, die ihm immer wieder "frei gaben", um gemeinsam mit dieser lebendigen Gemeinde zu arbeiten.
Auch hätte er sich rückblickend gewünscht, dass die Zusammenlegung der Gemeinden Reinickendorf und Weißestadt schon viel früher hätte stattfinden sollen, damit er noch mehr Zeit gehabt hätte, aktiv in dieser Gemeinde zu dienen.
Zum neuen Gemeindeevangelisten ordiniert der Bezirksapostel Priester Roland Broszat, der bereits vor den Gemeindezusammenlegungen in der Gebietskirche Berlin-Brandenburg als Vorsteher in der Gemeinde Hermsdorf tätig war.
Der Bezirksapostel gab dem neuen Vorsteher der Gemeinde mit auf den Weg mit Kraft und Weisheit die neue Aufgabe zu übernehmen. Dazu gehöre auch, die Weisheit zu besitzen, zu schweigen, wenn dies um des Friedens Willen besser sei. Manchmal gebe es schwierige Situationen, in denen Fronten sich verhärten. Dann sei es besser zu schweigen und umso mehr zu beten. In seinem Wesen und seiner Ausstrahlung solle er ein Vorbild sein und zu einem "Vater der Gemeinde" werden.
Diamantene Hochzeit
Ein weiterer Höhepunkt des Gottesdienstes in Reinickendorf war die Diamantene Hochzeit von Elfriede und Kurt Blumenthal. Der Bezirksapostel begrüßte das Paar herzlich am Altar und wies darauf hin, dass es fast ein Wunder sei, die beiden dort empfangen zu können. Kurt Blumenthal verlor zu Kriegszeiten sein Augenlicht und hatte nie die Möglichkeit seine Frau einmal zu sehen. Elfriede Blumenthal, die seit einiger Zeit im Rollstuhl sitzt, war, wie sie es selbst einmal sagte, immer auch "die Augen für Ihren Mann", aber sie habe "ja nun 60 Jahre Übung darin".
Der Bezirksapostel gab den beiden das Wort aus Psalm 92; 1,2 mit auf den Weg: "Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe." Er wünschte ihnen, dass sie auch in Zukunft immer unter diesem Schirm bewart bleiben und Gottes Segen als Burg und Zuversicht erleben mögen.
TH/KG