Der diesjährige musikalische Nachmittag „Young for Young“ stand unter dem Gedanken des Jugendtages: „Woher kommst du – wohin willst Du?“. Eingeladen waren, im Gegensatz zu den vergangenen Jahren, nicht nur Jugendliche, sondern auch die Generationen der Eltern und Großeltern. So fanden sich über 700 Teilnehmer am Nachmittag in der Gemeinde Berlin-Lichtenberg ein.
Bereits am Vortag waren etliche Programmteile für eine CD-Produktion aufgezeichnet worden (die Jugendredaktion berichtete). Mit dem Verkauf der CD werden die Jugendlichen bei ihrem Vorhaben unterstützt, die Fahrtkosten für den Europa-Jugendtag 2009 aufzubringen.
„Lobe den Herren“ – mit diesem Aufruf von der Orgel begann der Nachmittag. „Schluss mit Lethargie, nur keine Müdigkeit!“ so schien sie dem Zuhörer zuzurufen. Nach der Begrüßung durch die beiden Moderatoren, die Bischöfe Harald Bias und Udo Knispel, wurde zunächst Jesus Christus besungen. Mit der dringlichen Bitte „Gehe nicht vorbei, o Heiland“ und der Aussage „Jesus is my salvation“, in der die Erlösung durch sein Opfer besungen wurde, begann der vokalmusikalische Teil des Nachmittags. Im Anschluss besang der Jugendchor des Kirchenbezirks Cottbus das „Himmelreich“. In unterschiedlichen Bildern stellte er die Herrlichkeit Gottes vor und charakterisierte Jesus Christus. Die Sängerinnen und Sänger des Bezirks Nord erinnerten anschließend daran, dass kein liebes Wort vergeblich sei: „und trägt es hier nicht Früchte, so doch in Ewigkeit“.
Der erste Teil des Programms fand seinen Abschluss mit einem Rückblick auf den Jugendtag 2008. Die Jugend des Bezirkes Frankfurt Oder nahm die Überschrift auf: „Woher kommst du – wohin willst du?“ und brachte so Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in Verbindung. Sie besang die Erfahrung der vorherigen Generationen mit Blick auf den Nutzen für die Zukunft: „Wenn das Gestern und das Heute sich vereint zu einer Kraft, wird mit Feuer und mit Eifer die Vollendung bald geschafft“. Gemeinsam mit den Zuhörern, die jeweils den Refrain und die vierte Strophe mitsangen, wurde so die Pause eingeläutet.
Während der folgenden 20 Minuten gab es Gelegenheit zu Gesprächen. Außerdem konnte ein EJT-Stand, mit Artikeln aus der Kollektion zum Europa-Jugendtag, besucht werden.
„Carpe diem!“
Der zweite Teil begann mit „Prélude de la Reconnaissance“, einem Orgelstück, dass die Anerkennung und Dankbarkeit in den Mittelpunkt rückte. Ihm werde ganz warm ums Herz, so Bischof Bias, wenn er höre: „Du weißt den Weg für mich, das ist genug.“ Darin käme Gottvertrauen, ja tief gewurzelter Glaube zum Ausdruck. Jesus Christus sei dieser Weg. Aber wir sollten diesen nicht nur kennen, sondern die Zeit nutzen. Gleichsam einem Aufruf an die Zuhörer glich der folgende Titel des Jugendchors aus dem Bezirks Ost: „Carpe diem!“ Nutze den Tag! Was wäre, wenn? Diese oft gestellte Frage war Thema dieses Liedes. Was wäre, wenn der Schreiber des Liedes einfach mittendrin aufgehört hätte? „Um uns wäre alles still…“ so der Chor. Darauf folgte die Erkenntnis: „Nur wenn ich beginne, wird es weitergehn.“
„This little light of mine“ – das eigene kleine Licht besang dann der Bezirk Nordwest und brachte damit Beispiele, was Gott im Laufe der Woche gegeben habe: „on Monday he gave the gift of love (Montag – Liebe), on Tuesday peace come from above (Dienstags – Frieden aus dem Himmel) […] on Thursday gave me just a little more grace (Donnerstag – mehr Gnade) […] on Sunday gave me the power divine (Sonntag – die göttliche Kraft).“ Der Bezirk Südwest sang anschließend von der Liebe Gottes, von der man nicht geschieden werden könne, wie Paulus es im Römerbrief formuliert: weder durch Tod oder Leben, noch durch Gewalt. Bischof Bias ging darauf ein. Das sei die Geborgenheit, die auch hielte, wenn „es mal nicht so läuft“. Das Woher und Wohin, die entscheidenden, am Anfang gestellten, grundsätzlichen Fragen mündeten in der gemeinsamen Bitte, gleichsam vorgetragen wie ein Gebet: „Herr, bleib bei mir!“
jel