Am Montagabend, 4. Oktober, gestaltete der Berliner Schulchor in der Kirche Berlin-Lichtenberg das vierte Schulchorsingen des Jahres 2010. Unter der Überschrift des Abends „Und siehe, es war sehr gut – Anbetung und Lob des Schöpfers“ beschrieben Chöre und Instrumentalisten die majestätische Schöpfung Gottes und knüpften gleichzeitig an die tags zuvor gefeierten Erntedankgottesdienste an.
Ein leuchtender Regenbogen, ein orange strahlender Kürbis und etliche andere Feldfrüchte – diesen etwas ungewöhnlichen Anblick bot der Altar der Lichtenberger Kirche an diesem Abend. Bezirksapostel Wolfgang Nadolny wandte sich nach dem gemeinsamen Eingangslied „Du meine Seele, singe“ und einem Gebet an die Anwesenden und beschrieb den göttlichen Überfluss am Beispiel eines Apfels: Nachdem man ihn verzehrt habe, bleibe das Kerngehäuse übrig und trage neues Leben in sich. Dabei stellte er schmunzelnd die Frage „Wie viele Kerne hat eigentlich ein Apfel? – Vier, fünf oder sechs?“ Resümierend stellte er fest, dass ein Vielfaches des Ursprünglichen vorhanden sei und unterstrich: „So ist der liebe Gott – er macht alles im Überfluss!“ Diesen Gedanken weitete er aus: „Das Opfer Jesu Christi reicht für alle“, wobei er unterstrich „aber man muss es auch annehmen!“ Schließlich wies er auf den alltäglichen Überfluss hin. Dieser sei ihm vor Jahren auf einer Missionsreise deutlich geworden, als das Wasser in der Dusche just in dem Moment versiegte, als er sich eingeseift hatte. Wieder zu Hause mutete es ihm wie ein Wunder an, kaltes und warmes Wasser immer zur Verfügung zu haben. So fasste der Bezirksapostel zusammen, „wo wir Überfluss haben, merken wir es oft nicht mehr!“
Den musikalischen Auftakt des Abends bildete der Projektchor des Kirchenbezirks Frankfurt (Oder) mit dem Titel „Noch lag die Schöpfung formlos da“ aus der Deutschen Messe von Franz Schubert. Dieses von schlicht-eingängiger Melodik geprägte Werk, hier durch die Orgel begleitet, spannte einen erzählenden Bogen von der Schöpfung über den Lobpreis bis hin zur Anbetung Gottes. Anschließend setzte der Schulchor unter der Leitung von Bezirksevangelist Thomas Krack mit seinem ersten Beitrag einen fulminanten Akzent: beginnend mit einem leisen „Herr,…“ ging daraufhin geradezu ein Sturm über die Zuhörer hinweg „…Herr, du bist unsre Zuflucht für und für!“ Ein in diesem Rahmen erstmalig zum Vortrag kommendes Werk war die Komposition des 103. Psalms „Lobe den Herrn, meine Seele“ von Carl Stein durch den Dirigentenchor.
Bezirksältester Gunter Volland berichtete in seinem Wortbeitrag von einem kleinen Mädchen, das auf die Frage eines skeptischen Mannes, wo denn Gott überhaupt sei, überzeugt antwortete: „Zeig du mir, wo Gott nicht ist!“ Der Bezirksälteste regte an, einmal darüber nachzudenken, was nicht von Gott und nicht von ihm in die Schöpfung gelegt sei. Sein Fazit: „Nichts! – alles kommt von Gott“.
Schulchordirigent Thomas Krack kündigte den abschließenden Teil mit einem wohl bekannten aber „besonderen Schmankerl“ an. Der Projektchor Frankfurt (Oder) trug das alte Kirchenlied „Großer Gott, wir loben dich“ in der musikalischen Bearbeitung von Henry Dalle Carbonare vor, das bei dem einen und anderen Besucher Gänsehaut auslöste. Ein Vortrag des Frauenchores enthielt die Bitte „gib uns Augen zu sehn, deine Schöpfung ist schön“ und klang lobend aus: „Du tust Wunder, unser wunderbarer Gott!“ Das letzte Lied des Schulchores „Herrlich, herrlich bauet Gott sein Werk“ lenkte schließlich den Blick auf die geistige Schöpfung.
Ungewöhnlich war das Ende dieses Schulchorsingens, weil aus Zeitgründen auf das Schlusslied verzichtet wurde. Stattdessen bat der Bezirksapostel alle Zuhörer, in den planmäßig letzten Vortrag des Schulchors „Der Tag, mein Gott ist nun vergangen“ einzustimmen.
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DR/jel