Unterstützung des Volksbegehrens "Freie Wahl!"

Für das Volksbegehren für eine Wahlfreiheit zwischen Religions- und Ethikunterricht an Berliner Schulen wurden auch in neuapostolischen Kirchengemeinden Unterschriften gesammelt. In den vergangenen Monaten trugen sich in den 29 Gemeinden im Berliner Stadtgebiet rund 850 Unterstützer in die Listen ein. Insgesamt übergab die Initiative Pro Reli bislang nach eigenen Angaben mehr als 195.000 Unterschriften an den Landesabstimmungsleiter. Die Frist zur Abgabe endet am Mittwoch, 21. Januar.

Der Leiter der Gebietskirche Berlin-Brandenburg, Bezirksapostel Wolfgang Nadolny, hatte zu Beginn des Volksbegehrens erläutert, weshalb er das Anliegen der Initiative befürwortet. In einem Schreiben an die Vorsteher der Berliner Gemeinden erklärte er: "Die Benachteiligung des schulischen Religionsunterrichts führt dazu, dass es den großen Kirchen immer schwerer fällt, ihre eigenen Mitglieder für ein Leben im Glauben auszurichten. Die damit verbundene Verdrängung christlichen Gedankenguts aus der Gesellschaft schadet auch unserer Kirche." Deshalb sei es gut, wenn Christen hier mit einer Zunge sprächen.

Die eingereichten Unterschriften werden derzeit von den Behörden geprüft. Für ein erfolgreiches Volksbegehren müssen mindestens 170.000 gültige Unterschriften vorhanden sein. Umstritten ist derzeit die Frage, ob der dann abschließende Volksentscheid zusammen mit der Europawahl am 7. Juni angesetzt wird. Wenn am Abstimmungstag mindestens 600.000 Berliner für das Anliegen der Vereins Pro Reli votieren, wäre das zur Abstimmung gestellte Gesetz zur Einführung eines Wahlpflichtfachs Ethik/Religion beschlossen und träte kurz darauf in Kraft.

Anlass für das Engagement von Pro Reli war der Start des Pflichtfachs Ethik. Im Zuge der gesellschaftlichen Diskussion über Werte und Wertevermittlung, hatte das Berliner Abgeordnetenhaus 2006 die Einführung dieses Faches an den Oberschulen beschlossen. Infolgedessen meldeten sich zahlreiche Schüler aufgrund der dadurch erhöhten Unterrichtsbelastung vom freiwilligen Religionsunterricht der Kirchen ab.

Die Neuapostolische Kirche bietet in Berlin und Brandenburg keinen eigenen Religionsunterricht an den Schulen an, sondern veranstaltet diesen in den Kirchengemeinden.

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