Volles Haus: Eingeladen ist auch die Gemeinde Humboldthain sowie die allein lebenden Glaubensgeschwister aus Berlin und Brandenburg

Leitungswechsel in Berliner Traditionsgemeinde

Nach 47 Amtsjahren ist heute der Vorsteher der Gemeinde Berlin-Charlottenburg, Hirte Bernhard Motzkus, in den Ruhestand verabschiedet worden. Als Nachfolger beauftragte Bezirksapostel Wolfgang Nadolny den bisherigen Gemeindeevangelisten Thomas Krack mit der Leitung der Innenstadtgemeinde und ordinierte ihn zum Hirten.

"Wenn bewährte Gottesmänner in den Ruhestand treten, bedeutet das immer einen Einschnitt in die Gemeinde", wandte sich der Bezirksapostel an die in der Wernigeroder Straße beheimateten Glaubensgeschwister. Für sie bedeutete dieser Himmelfahrtstag einen doppelten Einschnitt, denn neben dem Hirten wurde auch ein langjähriger Priester der Gemeinde aus dem aktiven Dienst verabschiedet. In seiner Ansprache vor der Zurruhesetzung würdigte der Bezirksapostel die seelsorgerische Arbeit der beiden Amtsträger und zitierte den Hirten Motzkus mit den Worten: "Wo ist das Problem?" Dies sei ein Grundprinzip in der Arbeit des langjährigen Gemeindevorstehers gewesen. "Für manch einen war Ihre Art gewöhnungsbedürftig", räumte der Bezirksapostel dabei freimütig ein. "Sie sind eben ein 'Machertyp'." Dies habe auch manchen vorgesetzten Amtsträger mitunter ins Schwitzen gebracht, jedoch habe sich die Arbeit des Hirten stets segensreich ausgewirkt, nicht nur in Berlin, sondern auch in Russland, wo er seit den 90-er Jahren intensiv am Aufbau neuer Gemeinden beteiligt war. "Nach der Phase des Kennenlernens und Zusammenraufens habe ich unsere Zusammenarbeit immer als sehr schön und herzlich empfunden", bilanzierte der Gebietskirchenleiter und dankte ihm herzlich für sein Wirken.

Der Hirte hatte sich zuvor in seinem letzten Predigtbeitrag als aktiver Amtsträger sichtlich bewegt bei seiner Gemeinde bedankt: "Es war immer eine Freude mit euch zu arbeiten, zu denken und zu handeln." Ausdrücklich hob er dabei die Musikschaffenden hervor, die sehr viel zur Belebung der Gemeinde beigetragen hätten. Daneben dankte er ebenfalls auch der "Amtshierarchie", wie er formulierte, für die gute Zusammenarbeit sowie seiner Familie. Es sei sehr passend, dass seine Zurruhesetzung ausgerechnet auf den 1. Mai, den Tag der Arbeit, und Himmelfahrt zugleich falle: "Arbeit und Himmelfahrt - zwei Themen, die mich über all die Jahre immer beschäftigt haben."

Neuer Vorsteher der Gemeinde wird der bisherige Evangelist Thomas Krack. Der 41-jährige empfing in diesem Gottesdienst das Hirtenamt. "Lieben Sie alle ihre Anvertrauten", gab ihm der Bezirksapostel mit auf den Weg. "Und lieben Sie besonders diejenigen, die Ihnen Sorgen bereiten." Als Vorsteher und Hirte habe man die Aufgabe, eine Richtung vorzugeben ohne dabei zu bevormunden.

Für die Gemeinde Humboldthain, die zu diesem Gottesdienst ebenfalls eingeladen war, ordinierte der Bezirksapostel deren bisherigen Priester Klaus-Peter Waschke zum Evangelisten. Er soll dem derzeit amtierenden Vorsteher der Gemeinde, Bezirksältesten Bernd Thiel, zur Seite stehen.

Zum Gottesdienst eingeladen waren die Humboldthainer, weil etliche von ihnen zur vor Jahren geschlossenen Gemeinde Nord II gehörten, deren Vorsteher Bernhard Motzkus 16 Jahre lang war, bevor er die Leitung der Gemeinde Nordwest übernahm. Die Gemeinde Nordwest am Standort Wernigeroder Straße wurde Anfang 2007 mit den damaligen Berliner Gemeinden Charlottenburg und Moabit fusioniert. Sie firmiert seitdem unter dem neuen Namen Charlottenburg.

Ebenfalls zum Himmelfahrtsgottesdienst eingeladen waren die allein lebenden Glaubensgeschwister der Gebietskirche Berlin-Brandenburg. Sie waren im Anschluss an den Gottesdienst außerdem zu einer Dampferfahrt auf den Berliner Gewässern eingeladen, an der auch die Apostel, Bischöfe und Bezirksamtsträger teilnahmen (gesonderter Bericht - s.u.).

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