„Sie werden begeistert sein. Wetten?!“ – in großen Buchstaben steht diese Ankündigung über dem Kirchenportal in Berlin-Treptow, als am 30. Oktober 2010 über 500 Zuhörer in die Kirche strömen. Die Begeisterung wird auch gleich programmatisch aufgenommen: „Lasst uns von Gott erzählen“ steht oben auf dem Programmheft, das jedem in die Hand gedrückt wird.
Kurz vor 17 Uhr gibt es Bewegung vorn am Altar, 17 Personen in beigen, bedruckten T-Shirts erscheinen. "Guten Abend!“ beginnt Hans Kuritz eine kurze Ansprache. „Sie wundern sich jetzt vielleicht, wer die lustigen Menschen hier vorne sind, ‚das sind ja gar nicht die, die wir erwartet haben‘. Wir sind der Bruchteil einer Reisegruppe, die sich vor drei Wochen nach Kapstadt aufgemacht hat und wir wurden gebeten, hier ein Lied vorzutragen, das wir dort unten gelernt haben. Der Titel des Liedes heißt ‚Zulu Mama’“. Das sei Xhosa erläutert er, eine Sprache, in der einige Konsonanten mit einem kurzen Zungenschnalzen gesprochen würden. „Das kling ein wenig wie Tischtennis, und das Lied handelt von einem Mädchen, das überglücklich zu seiner Mutter rennt, weil sie ein Mann aus einem anderen Stamm heiraten möchte.“ Dann folgt ein mitreißender, eindeutig als afrikanisch zu identifizierender Titel. Im Anschluss daran beginnt das Programm des Kinder- und Jugendchores des Kirchenbezirks Süd.
Wie schon in den vergangenen Jahren kommen die Chöre gemeinsam und singend im Mittelgang nach vorn. „He’s got the whole World“, besingen sie die Größe und Allmacht Gottes. In der kommenden Stunde wechseln sich Jugend- und Kinderchor immer wieder mit ihren Vorträgen in Englisch, Deutsch und Hebräisch ab. Sie loben Gott („Ich lobe meinen Herrn“)und motivieren, dieses Lob in die Welt zu tragen („Komm, sag es allen weiter“), sie wünschen Frieden für die Welt und für das eigene Herz („Hewenu Chalom“), sie besingen Werte wie Nächstenliebe und Opferbereitschaft („Die Spur der Hoffnung sehen und davon dann erzählen“). Aber auch ihr Vertrauen in die Führung Gottes findet Ausdruck im Lied „Wo ein Mensch Vertrauen gibt“. Gegen Ende des Programms intoniert ein Doppelquartett „Es ist ein Born“. Sie besingen Jesus Christus, der sein Leben für alle Menschen gab, sein „sühnend Blut […] das allen Kummer stillt“.
Bezirksvorsteher Dieter Wendt wendet sich danach an die Zuhörer: „Heute ist uns Gott in der Musik gegenwärtig“. Abschließend singen der Kinder- und der Jugendchor vom Klavier begleitet „Look at the world“. Rüdiger Raudzus, einer der Dirigenten, führt in dieses Lied ein. „Schaut euch mit offenen Augen um“, fordert er auf, „vielleicht, wenn ihr morgen auf dem Weg zur Arbeit seid. Überall kann man die Größe Gottes sehen. Dinge sehen, die von Gott erzählen“. Ein besonderer Nachmittag, das sieht man nicht zuletzt daran, dass die Zuhörer einfach noch eine Zugabe wollen, noch mehr Begeisterung spüren, noch mehr Musik und damit noch mehr über die Größe Gottes hören.
Einen weiteren Bericht finden Sie auf unserer Jugendseite.
jel