Bezirksapostelhelfer Frank Dzur mit Übersetzerin

Jugendtagsgottesdienst 2011 - "...und das Leben geht weiter!"

Sonntag, 26. Juni 2011, 10:02 Uhr. In der Kirche Lichtenberg, der größten der Gebietskirche Berlin-Brandenburg, erheben sich weit über tausend vorwiegend jugendliche Menschen von ihren Plätzen und singen gemeinsam "Brich herein, süßer Schein sel'ger Ewigkeit" (Gesangbuch Nr 409). Bezirksapostel Wolfgang Nadolny tritt an den Altar. Der Gottesdienst zum Jugendtag 2011, die zentrale Veranstaltung des Jugendtagswochenendes, beginnt.

Bezirksapostel Michael Deppner (Demokratische Republik Kongo-West) und Bezirksapostelhelfer Frank Dzur (Kanada und Zentralafrika) begleiten als Gäste aus anderen Gebietskirchen den Bezirkapostel. Für den musikalischen Rahmen sorgen ein eigens dafür zusammengestelltes Jugendtagsorchester sowie ein Jugendchor.

Freude als Grundstimmung des Herzens

Als Grundlage für den Gottesdienst wählt der Bezirksapostel das Bibelwort "Und als ich ihn [Anm.: Jesus Christus] sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot; und er legte seine rechte Hand auf mich und sprach zu mir: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle." (Offenbarung 1, 17.18).

Zu Beginn seiner Predigt wünscht er den versammelten Jugendlichen: "Die Freude mag nie weichen oder in den Hintergrund treten, sondern die Grundstimmung des Herzens sein." Er verkenne dabei nicht, dass der Weg von der Kindheit bis zum Erwachsensein manchmal schmerzhaft sei. Es sei das Bemühen der Amtsträger und deren Auftrag, auf diesem Weg helfend zur Seite zu stehen. Dem Jugendtagsmotto gibt der Bezirksapostel eine doppelte Bedeutung. Das irdische Leben gehe weiter, auch wenn etwa die erste Liebe zerbreche oder man durch eine Prüfung gefallen sei. Aber auch nach dem Tod gehe das Leben im Jenseits weiter.

Trost und Sendung

Jesus Christus sei in den Versen zuvor nicht mehr als der den Jüngern vertraute Mensch, sondern in einer neuen Qualität beschrieben, die seine göttliche Allmacht deutlich mache. Dort, wo sich Jesus Christus in Allmacht und Majestät offenbare, müsse Menschliches zurücktreten. Wenn Irdisches/Sündhaftes mit Ewigem/Göttlichem zusammenstoße, gehe Irdisches - wie im Bibelwort Johannes - zu Boden. Die Auflegung der rechten Hand Christi bringe das Leben zurück. Sie bedeute auch Tröstung. Die Jugendlichen mögen die Berührung der rechten Hand Gottes spüren. Sie führe nicht nur zum Leben und Tröstung, sondern bedeute auch Auftrag und Sendung. Er erinnert an die Handauflegung bei Taufe, Versiegelung und Konfirmation, die im Auftrag Gottes erfolge.

"Fürchte dich nicht!" sei in der Bibel oft in Zusammenhang mit außergewöhnlichen Ereignissen zu lesen, wenn sich Gott den Menschen nahe. Die Furcht habe ihre Ursache in der Sünde. Wenn Angst und Furcht kämen, sei Christus da und sage: "Fürchte dich nicht!" Die Selbstvorstellung Christi, "Ich der Erste und der Letzte und der Lebendige." umfasse alles, zeitlich wie räumlich. Jesus Christus sei als reale Gestalt in die Weltgeschichte eingetreten, als Mensch gestorben, auferstanden, gen Himmel gefahren, zur Rechten Gottes und er werde wiederkommen. Er habe Macht über den Tod und die Hölle.

Ausrichtung auf Jesus Christus hilft Furcht zu überwinden

Den Jugendlichen wünscht der Bezirksapostel, dass sie die liebende und tröstende Hand Gottes erleben. Er gibt den Rat, sich in manchen schwierigen Situationen des Lebens nicht zu fürchten, sondern die Furcht zu überwinden. Am besten sei das mit einem reinen Gewissen, Meiden der Sünde und Erfassen der Gnade möglich. Alles solle auf Jesus Christus ausgerichtet sein. So könne man auch durch das Auftreten, die Gemeinschaft, Worte und Bekenntnis ein Wegweiser für andere sein. Zum Schluss seiner Predigt wendet er sich an die Jugendlichen mit den Worten: "Bitte helft mit, dass der kommende Sonntag ein Tag der Errettung wird!"

Die zum Predigtbeitrag gerufenen Gastapostel unterstreichen die Ausführungen mit Beispielen aus ihrem Leben und geben Einblicke in Besonderheiten ihrer afrikanischen Arbeitsgebiete. Besonders berührend ist der Moment, als Bezirksapostel Deppner berichtet. In einem Kindergottesdienst fragte er, wessen Vater oder Mutter bereits verstorben seien. Rund 20 Prozent meldeten sich. Als er gefragt habe, wer schon ein Geschwisterkind verloren habe, hätten sich fast alle gemeldet.

Der Jugendtagsgottesdienst dient in diesem Jahr zugleich der Vorbereitung auf den Gottesdienst für Entschlafene am 3. Juli 2011. Das Jugendtagsmotto: "...und das Leben geht weiter!" sowie die im Vorraum der Kirche aufgestellten "Notrufsäulen" greifen die Thematik auf. Jugendliche haben in den vergangenen Wochen mit viel Kreativität und Engagement eine "Notrufsäule" pro Kirchenbezirk gestaltet. Erinnert wird damit an besondere Gruppen Verstorbener, die der Fürbitte bedürfen, am oberen Rand steht „SOS“ – save our souls. Der Fokus wird unter anderem auf die Opfer von Kriegen und Gewaltherrschaft, Hungertote oder die ebenfalls große Gruppe der Kinder, die das Licht der Welt nicht erblickten, gerichtet. In der Feierstunde am Nachmittag werden die "Notrufsäulen" noch eine Rolle spielen.

Berichte über den Jugendausflug am Samstag zuvor und die Feierstunde am Sonntagnachmittag finden Sie, neben vielen Bildern, auf der Jugendseite der Gebietskirche: jugend.nak-bbrb.de

MM/jel

Zurück
Teilen: