Aus einem Rundschreiben des Bezirksapostels Nadolny

Gegen Hass und Gewalt: Stammapostel predigt über Nächstenliebe – Bezirksapostel ruft zu Solidarität mit Flüchtlingen auf

Bei seinem Besuch im Großherzogtum Luxemburg bezog Stammapostel Jean-Luc Schneider am Sonntag, 11. Januar 2015, Stellung zu den islamistischen Terroranschlägen in Frankreich, Nigeria und Mali sowie zu den islamfeindlichen Demonstrationen in Deutschland. An dem Gottesdienst nahmen auch hochrangige Vertreter anderer Religionen und Konfessionen teil, unter anderem der jüdischen und muslimischen Gemeinde sowie der großen christlichen Kirchen. Bezirksapostel Wolfgang Nadolny rief unterdessen mit Blick auf die zahlreichen Flüchtlinge die Glaubensgeschwister zu praktischer Nächstenliebe auf.

In seinem Eingangsgebet gedachte Stammapostel Schneider der Opfer der Terroranschläge und bat insbesondere um Gottes Hilfe für jene Menschen, die wegen ihres Glaubens in großer Gefahr seien. "Weil sie einen anderen Glauben haben, will man ihnen schaden oder sie töten. Das besorgt uns." In seiner Predigt hob er hervor, dass das Wort, "tu dem Nächsten nichts, was du nicht willst, dass er dir tut", zu allen Zeiten in allen Situationen gelte.

Man könne Gott nicht dienen und den Nächsten verachten oder mit ihm verfeindet sein. Auch könne man nicht selbst bestimmen, wer einem Nächster sei. "Der Nächste, das ist der, der krank ist, der im Gefängnis sitzt und der Fremde, der so ganz anders ist, der Fremde, der eine andere Kultur hat, einen anderen Glauben, ein anderes Wesen, eine andere Meinung, das ist dein Nächster." Ähnlich hatte sich Stammapostel Schneider bereits bei seinem Besuch in der Kirche Berlin-Wilmersdorf im Juni vergangenen Jahres geäußert.

"Wirkliche Nachhaltigkeit erreichen wir nur, wenn wir den Fremden ein Freund sind"

Auch Bezirksapostel Wolfgang Nadolny hatte vor Weihnachten in zwei Schreiben zur Solidarität mit den nach Deutschland kommenden Flüchtlingen und zur Nächstenliebe ihnen gegenüber aufgerufen. "Hat Gott vielleicht diese Menschen gerade deshalb in unser Land geführt, damit sie durch dich und mich Jesu Liebe kennenlernen?", gab er in einem Brief zu bedenken, der am vierten Advent in allen Gemeinden der Gebietskirche verlesen wurde.

Noch konkreter hatte er sich bereits im November in einem Monatsrundschreiben an die Jugendlichen der Gebietskirche gewandt und diese zum Handeln aufgerufen. Beten allein genüge nicht. "Ist das nicht eine Situation, wo wir als Christen gefordert sind, ganz praktische Nächstenliebe zu üben?" Neben ihrem Hab und Gut hätten die Flüchtlinge oft auch liebe Menschen verloren und kämen traumatisiert nach Deutschland. Sie benötigten menschliche Wärme, Zuwendung, Verständnis und Liebe. Diese "Seelenmedizin" vermittle man ihnen einfach, in dem man für sie da sei. "Es hilft herzlich wenig, den Flüchtlingen und Asylsuchenden eine Einladung in unsere Kirche auszusprechen. Das wäre nur das berühmte 'Feigenblatt' , um sagen zu können: Ich habe ja auch etwas getan."

Es gehe gemäß den Worten Jesu Christi darum den Fremden aufzunehmen. "Wirkliche Nachhaltigkeit erreichen wir nur, wenn wir den Fremden ein Freund sind. Deshalb bitte ich euch: Öffnet eure Herzen für diese leidgeprüften Menschen. Öffnet, wenn es möglich ist, auch eure Wohnung."

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