Den ersten Gottesdienst für die Entschlafenen im Jahr 2011 feierte Bezirksapostel Wolfgang Nadolny am Sonntag, 6. März, in Begleitung der Apostel Hans-Jürgen Berndt und Klaus Katens sowie der Bischöfe Harald Bias und Udo Knispel in der Gemeinde Bad Freienwalde. Zu diesem Gottesdienst waren auch alle Bezirksamtsträger, Vorsteher und Gemeindeevangelisten mit ihren Frauen aus dem Kirchenbezirk Eberswalde eingeladen.
Als Grundlage für die Predigt stellte der Bezirksapostel das Bibelwort aus Epheser 2, 13 in den Mittelpunkt: "Jetzt aber in Christus Jesus seid ihr, die ihr einst Ferne wart, Nahe geworden durch das Blut Christi."
Glaube, Liebe und Empfangnahme der Sakramente - mit diesen christlichen Grundeinstellungen erklärte der Bezirksapostel die Voraussetzungen zur Umkehr aus der Ferne in die Nähe Gottes, die sich auch alle Seelen im Jenseits zu eigen machen müssten. Entschlafene hätten ein besonderes Gespür für die Hilfestellung der lebenden Gläubigen und könnten nur dort Kraft holen, wo Glaube, Liebe und entsprechende Werke vorhanden seien, so der Bezirksapostel. Ansonsten wäre eine enttäuschte Abkehr die Folge. Er verdeutlichte dies am Bild von Nachbarn, die sich gegenseitig ihre Gartenfrüchte kosten lassen, mit der anschließenden Bitte, einen "Ableger" für den eigenen Bedarf oder einen Ast zur Veredlung des eigenen Baums zu nutzen. In diesem Sinne rief der Bezirksapostel auf, die geistige Frucht als Evangelium in die Ewigkeit hinein anzubieten, um einen geistigen Hunger und somit auch Ernte und Segen zu bewirken.
Zu weiteren Predigtbeiträgen wurden die Apostel Katens und Berndt sowie Bischof Knispel aufgerufen. Vor der Spendung der Sakramente an die Entschlafenen wurden einige Namen in Erinnerung gerufen, insbesondere der des vor 35 Jahren verstorbenen Bezirksapostels Wilhelm Schmidt. Die Sakramentsspendungen - Heilige Wassertaufe, Versiegelung und Abendmahl - vollzog der Bezirksapostel stellvertretend für die Entschlafenen an dem Eberswalder Bezirksältesten Thomas Härm und dem Vorsteher der Gemeinde Bad Freienwalde, Evangelist Manfred Uerkvitz.
Gedenken an Kriegsopfer
Bereits am Samstag hatten sich die Jugendlichen des Bezirks zur Vorbereitung auf diesen besonderen Feiertag in Bad Freienwalde getroffen. Bei einem Besuch des Friedhofs wurde vieler Verstorbener gedacht, so auch der Opfer des Ersten und Zweiten Weltkriegs. An sie erinnern zwei Kriegsgräberstätten. Die Jugendlichen sangen einige Lieder und besuchten auch die Gräber zweier Vorsteher der Gemeinde. Auch der Bezirksapostel, der in Bad Freienwalde wohnt, gesellte sich zur Jugend und gemeinsam wurde gebetet.
Im Anschluss kehrten die Jugendlichen in die Freienwalder Kirche ein, trugen Lieder und Instrumentalstücke vor und sprachen mit einem Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs, einem 85-jährigens Mitglied der Gemeinde Zehdenick. Der Glaubensbruder berichtete ihnen unter anderem von seiner Zeit in Kriegsgefangenschaft und beantwortete Fragen der Jugendlichen – Impulse, die in einem gemeinsamen abschließenden Gebet mündeten.
TH