Pflanz- und Grünflächen werden von der Gemeinde im kommenden Frühling selbst gestaltet

Berlin-Zehlendorf: Weiße Segel und blauer Altar

Nach einer sechsmonatigen Bauphase wird die erweiterte und umfassend renovierte Kirche in Berlin-Zehlendorf am Sonntag, 25. November 2007 wiederbezogen. Zum feierlichen ersten Gottesdienst erwartet die am südwestlichen Stadtrand gelegene Gemeinde Bezirksapostel Wolfgang Nadolny.

Die Gemeinde, das waren bis vor ein paar Monaten noch zwei. Im Zuge der Bezirksreform in der Gebietskirche Berlin-Brandenburg wurde die Kirche in Berlin-Lichterfelde (Gemeinde Lankwitz) am 28. Februar 2007 geschlossen, und etwa 80 Geschwister wechselten in die benachbarte Gemeinde Zehlendorf. Aus diesem Grund wurde zunächst eine räumliche Erweiterung geplant. Bei vorbereitenden Arbeiten stellte sich jedoch heraus, dass der Fußboden des Kirchengebäudes nicht isoliert war. Der dadurch notwendig gewordene Austausch des kompletten Bodens war Anlass, die eigentlich erst in etwa drei Jahren anstehenden Renovierungen schon jetzt durchzuführen. Sie begannen am 14. Mai 2007. Die meisten Geschwister der "neuen" Gemeinde Zehlendorf besuchten währenddessen die Gottesdienste in der knapp zehn Kilometer entfernten Gemeinde Wilmersdorf.

Nun kehren sie zurück in eine Kirche, die sich schon von außen in neuer Form präsentiert: Ein ovaler, einstöckiger Anbau umschließt etwa zwei Drittel des alten Hauptgebäudes. Er besitzt eine Grundfläche von etwa 130 Quadratmetern, öffnet sich durch drei Gebäuderiegel nach außen und definiert damit den neuen Eingangsbereich des Gotteshauses.

Beim Eintreten fällt der Blick zunächst auf die ursprüngliche Außenfassade des Gebäudes, deren nun innen liegender Teil unverkleidet blieb und sich dadurch von den neuen hellen Wandflächen des Erweiterungsbaus abhebt. Er bietet Platz für eine neue Garderobe, eine kleine Küchenzeile sowie einen durch eine mobile Trennwand teilbaren Multifunktionsraum. Von 50 der 70 dort zur Verfügung stehenden Sitzplätze aus besteht durch eine große Scheibe direkter Sichtkontakt zum Altar.

Der Altar selbst wird von zwei mit blauem Quarzit verkleideten Kuben gebildet, die in einem spannungsreichen Kontrast zu den drei weißen, den Altarbereich umgebenden Akustikwänden stehen. Diese fast raumhohen, freistehenden und leicht gewölbten weißen »Segel« verbessern den Raumklang der Kirche und sorgen zusammen mit dem hellrosa getönten Epoxidharzboden des Feierraums für eine ausgeglichene Akustik.

Ihre Gegenstücke finden sie in den beiden Akustiksegeln auf der Empore. Dieser mit Teppich ausgelegte Teil der Kirche erhielt eine gläserne Brüstung und eignet sich nun gut, um die helle, freundliche Gesamtatmosphäre des neu gestalteten Feierraums wahrzunehmen.

Mit warmen Füßen: Die komplette Kirche erhielt eine neue Fußbodenheizung, deren Energie durch fünf innovative Luftwärmepumpen gewonnen wird. Außerdem wurden die Toiletten renoviert; ein behindertengerechtes WC kam dazu. Ein Eltern-Kind-Raum mit Sichtkontakt zum Altar und eine neu gestaltete und vergrößerte Sakristei sind weitere funktionale Vorteile der renovierten Kirche.

Die Baumaßnahmen wurden von der Bauabteilung der Gebietskirche koordiniert und teilweise durchgeführt. Außerdem waren etwa zehn Firmen aus Berlin-Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern beteiligt. Das Architektenbüro Koehler aus Potsdam plante und betreute den Anbau und die Innengestaltung des nun insgesamt etwa 420 Quadratmeter großen Gotteshauses. Laut dem Bereichsleiter Bau der Neuapostolischen Kirche Berlin-Brandenburg, Dieter Wendt, steht damit der Gemeinde nach Abschluss aller Arbeiten Mitte Dezember 2007 für die kommenden zwanzig Jahre eine zweckmäßige, ansprechende Kirche zur Verfügung.

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