Glückliche Gesichter - nicht nur im Publikum

100 Stimmen aus Kapstadt: Das Berlin-Konzert des Capetown Children Choir

Am Sonntag, 7. Dezember, gab der NAC Capetown Children Choir aus Südafrika sein lange angekündigtes Konzert im Berliner Congress Centrum (ICC). Für die 100 Kinder aus Kapstadt war es nach Frankfurt am Main am Freitag die zweite Konzertstation auf ihrer Deutschlandtournee.

Bereits singend betraten die Kinder des südafrikanischen Chores die Bühne – alle bekleidet mit Oberteilen in den Farben der südafrikanischen Flagge. Die kleinen Stars zogen die rund 4200 Zuhörer binnen kürzester Zeit in ihren Bann und präsentierten mit Spaß, Engagement und Emotion Gospels und traditionelle Weihnachtslieder wie "Oh little Town of Bethleham", "Away in a Manger", "Rudolf the red nosed reindeer", "Jingle bells", aber auch "Stille Nacht" und "Oh Tannenbaum". Daneben trug die musikalische Newcomerin Déborah Rosenkranz gemeinsam mit den Kindern zwei Lieder sowie ein Solostück vor.

Aber auch traditionelle südafrikanische Klänge gehörten mit zum Programm. Mit den Liedern "Hule-hule" und "Mthathe nob ’u yalila" zeigten die Kinder nicht nur ihr sängerisches sondern auch ihr tänzerisches Talent. Die zum Lied gehörigen Schrittkombinationen hätten sicher einem durchschnittlichen europäischen Chorsänger konditionelle Höchstleistungen abverlangt.

Die Begeisterung der Kinder beim Singen kam nicht von ungefähr. Der langjährige Chorleiter Hilton Petterson und seine beiden Kolleginnen dirigierten die Kinder auf eine singende und tänzerische Art und Weise, die den offensichtlichen Spaß der Kinder bei der Arbeit zeigte und ihnen automatisch ein Lächeln aufs Gesicht brachte, das problemlos auf die Zuhörer abfärbte. Mit stehenden Ovationen und vier eingeforderten Zugaben belegte das Publikum, dass die Kinder aus Kapstadt ihnen einen gelungenen Abend bereitet hatten.

In der rund zwanzigminütigen Pause wurde den Anwesenden zum einen das Projekt Kids2Kids näher vorgestellt, zum anderen erhielten sie mittels zahlreicher Bilder einen Eindruck, woher die Kinder kommen und wie sie in Kapstadt leben. Ein paar Zahlen zur Tournee gab es danach auch noch: Auf ihrer gut 14-tägigen Deutschlandreise würden die Sängerinnen und Sänger rund 20.000 Konzertbesucher empfangen, 2500 Kilometer mit dem Bus fahren, alle zusammen 4.620 Malzeiten einnehmen und - aus Sicht der Kinder am wichtigsten - geschätzte 770 Liter Cola trinken. Darüber hinaus seien in dieser Zeit rund 1200 freiwillige Helfer im Einsatz. 

Der Erlös aus dem Verkauf der Eintrittskarten und CDs geht zugunsten von drei Projekten. Ein Teil des Geldes geht an ein Projekt in Österreich. Hier können an MPS erkrankte Kinder aus Deutschland, Österreich und Tschechien Urlaub in einem Ferienpflegeheim machen. MPS, Mukopolysaccharidose, ist eine seltene, genetisch bedingte Stoffwechselkrankheit, die das Leben der jungen Patienten erheblich verkürzen kann. Ein zweiter Teil geht an das Projekt "Ein Herz für Kinder". Hier geht es im Speziellen an "Die Arche Hamburg". Dort werden Kindern und Jugendlichen aus armen Verhältnissen kostenlose warme Mahlzeiten oder auch Nachhilfeunterricht angeboten.  Ein weiterer Teil der Spenden ist für das "Child Welfare" Projekt in Südafrika vorgesehen.
Der Captown Children Choir setzt seine Reise nun fort zum Konzert in Düsseldorf am kommenden Dienstag.

KG

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