Trauergottesdienst für Bezirksältesten i.R. Werner Simon

Am Nachmittag des 17. Februar 2018 versammelten sich zirka 380 Gottesdienstteilnehmer, um gemeinsam von Bezirksältesten i.R. Werner Simon Abschied zu nehmen. Er war am 2. Februar des Jahres nach schwerer Krankheit verstorben. Neben Mitgliedern seiner Heimatgemeinde Berlin-Prenzlauer Berg waren auch etliche seiner Weggefährten vergangener Jahre anwesend.

Er sei von einem tiefen, starken Glauben geprägt gewesen, charakterisierte Bezirksapostel Wolfgang Nadolny den Verstorbenen, "brüderlich und offen". In den letzten Monaten seines Lebens habe er vorgemacht, "was er uns gepredigt hat: Vertrauen zu Gott unter allen Umständen". Jeder, der mit ihm Umgang gehabt habe, habe auch Erfahrungen mit ihm gesammelt. "Es liegt nun schon 25 Jahre zurück, dass ich mit ihm zu tun hatte. Und ich muss sagen, ich hatte nie Probleme mit diesem Mann, obwohl er vom Alter mein Vater hätte sein können." Durch seine markante Persönlichkeit habe es auch die Möglichkeit gegeben, sich an ihm zu reiben: Stimmgewaltig und raumfüllend sei seine deutliche Predigt gewesen, dabei aber "grundehrlich und aufrichtig gegenüber denen, die ihm anvertraut waren, aber auch gegenüber denen, die ihm vorangegangen sind". "Da musste man sich nicht fragen, wie hat er das wohl gemeint." Und auch, wenn er in einer Diskussion anderer Meinung gewesen sei, habe er sich am Ende hinter die Entscheidung seines Apostels gestellt und sie mitgetragen. Er habe es als seine Aufgabe gesehen, "den Samen des Wortes Gottes den Menschen seiner Umgebung kundzutun". Damit nahm Bezirksapostel Nadolny Bezug auf das Bibelwort, dass er dem Gottesdienst zugrunde gelegt hatte: "Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten. Wer auf sein Fleisch sät, der wird von dem Fleisch das Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, der wird von dem Geist das ewige Leben ernten." (Galater 6, 7.8)

Bereits in jungen Jahren habe Werner Simon erfahren, welche Bedeutung Seelsorge haben kann. Kurz nach Ende des Krieges hatte er beide Elternteile verloren. In dieser Zeit kümmerte sich ein Priester seiner Gemeinde mehrmals wöchentlich um ihn. Das habe eine ganz besondere Beziehung zu seiner Kirche und zu Gott wachsen lassen und ihn auch für seine spätere Zeit als ehrenamtlicher Seelsorger geprägt, so der Bezirksapostel. Aus dem Erleben dieser Fürsorge sei seine Motivation gewachsen, sich in gleicher Weise um die anvertrauten Gläubigen zu kümmern. "Ich wollte, dass sie das auch so erleben können", hatte der Bezirksälteste i.R. noch 2017 in einem Interview für die Kirchenzeitschrift gesagt. Er habe versucht, durch Gebet und Vorbild Einfluss zu nehmen und die zu stützen, die in der Gemeinde Verantwortung tragen, so Bezirksapostel Nadolny. Seine im Herbst 2017 diagnostizierte Krankheit habe er "in edler Würde getragen und so ein starkes Zeugnis seines Glaubens abgelegt".

Werner Simon wurde am 14. Januar 1931 in Berlin geboren. Im April 1931 empfing er das Sakrament der Heiligen Wassertaufe, Gabe Heiligen Geistes spendete ihm im März 1932 Bezirksapostel Martin Lax im Sakrament der Heiligen Versiegelung. Nach 45 Jahren als Amtsträger, davon 26 Jahre als Bezirksältester, war Werner Simon im Januar 1997 durch Bezirksapostel Fritz Schröder in den Ruhestand versetzt worden. Er besuchte seither mit seiner Frau die Gottesdienste in der Gemeinde Berlin-Prenzlauer Berg. Dort erlebte das Ehepaar im Februar 2016 das Fest der Eisernen Hochzeit.

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