Trauerfeier für junge Frau aus Angola in Berlin-Wilmersdorf

Eine schwere Erkrankung führte dazu, dass eine junge Frau aus Angola im vergangenen Jahr mehrere Monate in einem Hospiz in Berlin-Moabit verbringen musste. Zuvor noch besuchte sie als Gast die Afrikanische Gemeinde in Berlin-Wilmersdorf. Im Hospiz wurde sie von ihren Angehörigen und Freunden, aber auch von der Familie eines unserer afrikanischen Diakone und weiteren Geschwistern teilnahmsvoll betreut. Da der Krankheitsverlauf nicht mehr aufzuhalten war, verstarb die freundliche, warmherzige junge Frau am 6. November 2017 im Alter von nur 27 Jahren.

Auf die Bitte der Familienangehörigen konnten die Räumlichkeiten der Gemeinde Wilmersdorf für die Begegnungen mit den Trauergästen genutzt werden. Dabei wurde deutlich, wie anders die Afrikaner ihrer Trauer Ausdruck verleihen. So war im Zeitraum von etwa zwei Wochen Gelegenheit, sich fast täglich in den Abendstunden zum Gebet, Gesang und zum Austausch von tröstlichen Gedanken anhand der Heiligen Schrift zu versammeln. Am Sonntagabend, dem 12. November fand mit über 70 Anwesenden ein Trostgottesdienst in portugiesischer und deutscher Sprache statt, der unter anderem vom Gemeindechor und vom Mädchenchor der Afrikanischen Gemeinde umrahmt wurde.

Die Beisetzung am 24. November stand unter dem Gedanken aus Jesaja 65: "Denn siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen ..." und: "Man soll ... nicht mehr hören die Stimme des Weinens noch die Stimme des Klagens. Es sollen keine Kinder mehr da sein, die nur einige Tage leben, oder Alte, die ihre Jahre nicht erfüllen". An der Trauerfeier nahmen etwa 150 Personen teil. Familienangehörige und Freunde reisten zum Teil aus Belgien, den Niederlanden, Frankreich, Großbritannien und sogar Angola an. Auch Vertreter der Botschaft der Republik Angola waren vor Ort. Den Chorgesang übernahm der afrikanische Frauenchor der Evangelisch-freikirchlichen Gemeinde Berlin-Schöneberg.

Eine Besonderheit der Angolaner in Berlin wurde deutlich, dass sie bei aller religiösen Vielfalt angesichts besonderer Ereignisse eine achtsame Verbundenheit untereinander haben und die gegenseitige Unterstützung über konfessionelle Grenzen hinaus ein ausgeprägtes Bedürfnis ist.

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