Die voll besetzte Gemeinde erwartet den Bezirksapostel.

Stammapostel überraschend in Fürstenwalde/Spree

Für Sonntag, den 19. Dezember 2010, hatte sich Bezirksapostel Wolfgang Nadolny mit allen Aposteln, Bischöfen und Bezirksvorsteher zum Vormittagsgottesdienst in Fürstenwalde/Spree angesagt. Hierzu eingeladen war auch die Nachbargemeinde Beeskow. Und so warteten die Gottesdienstteilnehmer in der voll besetzten Kirche auf den Beginn des Gottesdienstes. Wie groß war dann die Überraschung und auch die Freude bei den Anwesenden, als mit dem Bezirksapostel auch Stammapostel Wilhelm Leber, der Kirchenpräsident der Neuapostolischen Kirche International, den Kirchenraum betrat.

Gewundert hatte man sich schon im Kreis der Amtsträger der Gemeinde, dass Bezirksapostel Wolfgang Nadolny neben den Gemeindevorstehern des Kirchenbezirks auch alle Apostel, Bischöfe und Bezirksältesten der Gebietskirche Berlin-Brandenburg eingeladen hatte. Einen besonderen Grund für diese Einladungen hatte der Bezirksapostel nicht genannt. Man rückte ein wenig zusammen und wartete voller Vorfreude auf das Eintreffen des Bezirksapostels.

Ein kleines Empfangskomitee stand zum Empfang des Bezirksapostels auf dem Parkplatz bereit und wunderte sich bei dessen Ankunft, dass neben ihm im Fahrzeug nicht seine Frau saß. Als sich dann die Fahrzeugtüren öffneten, war die Überraschung perfekt: auf der Beifahrerseite stieg der Stammapostel aus dem Wagen. Gleich verbreitete sich die Neuigkeit unter den  Amtsträgern im Eingangsbereich der Kirche.

Aber auch „bei den anwesenden Gottesdienstteilnehmern war die Freude groß, als zu Gottesdienstbeginn der Stammapostel den Kirchenraum betrat“, berichtet ein Teilnehmer. Mancher habe Mühe gehabt, das Eingangslied zu Ende zu singen und „manche Freudenträne“ sei „still die Wange herunter gerollt“. Denn, dass ein Stammapostel eine relativ kleine Gemeinde wie Fürstenwalde besucht, obwohl kein besonders Gemeindeereignis hierzu Anlass gegeben hätte, war schon etwas ganz Besonderes und Außergewöhnliches.

Der Stammapostel selbst erklärte dann auch zu Beginn seiner Predigt, wie es zu diesem Besuch gekommen sei: Anlässlich seines Besuchs zum Jahreswechsel 2009/2010 in der Gebietskirche Berlin-Brandenburg sei er von einer Abordnung aus dem Ältestenbezirk Frankfurt (Oder) musikalisch willkommen geheißen worden. Dies habe ihm so gut gefallen, dass er sich spontan zu dem Versprechen habe hinreißen lassen, dass er diesen Bezirk noch während seiner Amtszeit besuchen werde. An dieses Versprechen habe ihn Bezirksapostel Nadolny nun immer wieder erinnert. Und da er für den 4. Advent nicht weiter verplant gewesen sei, habe er diesen Besuch mit dem Bezirksapostel verabredet.

Zur Grundlage seiner Predigt machte Stammapostel Leber den Brief des Apostels Paulus an die Epheser, Epheser 1, 18.19: „Und er gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid, wie reich die Herrlichkeit seines Erbes für die Heiligen ist und wie überschwänglich groß seine Kraft an uns, die wir glauben, weil die Macht seiner Stärke bei uns wirksam wurde.“

Dabei erwähnte er, dass seine Frau in der Adventszeit das ganze Haus mit Kerzen schmücke, die dann bei Dunkelheit auch alle angezündet würden – so an die 20 Stück. Früher habe er darüber ein wenig gelächelt und dies für übertrieben gehalten. Heutzutage freue er sich sogar darüber, dass auf diese Weise eine schöne und anheimelnde Atmosphäre in ihrem Haus geschaffen würde. Auch würden vom Schein der Kerzen angestrahlte Augen selber leuchten. Er führte weiter aus, dass erleuchtete Augen des Herzens anders sehen würden als man dies normalerweise von menschlichen Augen erwarte.

Würde man üblicherweise nur das sehen, was vor Augen ist, könnten erleuchtete Augen des Herzens auch erkennen, wie es tief drinnen in einem Menschen aussähe. Mit erleuchteten Augen des Herzens könne man auch „hinter die Kulissen“ schauen und erkennen, ob ein Mitmensch gerade fröhlich sei oder ihn Kummer, Sorgen und auch Leid bedrückten. Er empfahl daher, sich die eigenen Augen durch den Glauben an die Herrlichkeit und die Kraft Gottes erleuchten zu lassen, um so seine Umgebung besser und intensiver wahrnehmen zu können.

Bezirksapostel Nadolny konnte in seinem Wortbeitrag dann doch nicht an sich halten. Er habe sich „diebisch darüber gefreut, dass die Überraschung mit dem Besuch des Stammapostels so gut gelungen ist.“

Anschließend spendete der Stammapostel noch zwei Kleinkindern das Sakrament der Heiligen Versiegelung. Anders als bei großen Festgottesdiensten ließ es sich Stammapostel Leber nicht nehmen, sich nach dem Gottesdienst persönlich von den Gottesdienstteilnehmern zu verabschieden.  Es war mit Sicherheit das schönste Weihnachtsgeschenk dieses Jahres - und das schon zum 4. Advent!“, fasst ein Gottesdiensteilnehmer den überraschenden Sonntag zusammen.

AK/jel

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