Stammapostel in Moskau: Der Friede Gottes

Direkt nach seinem Besuch in Ulan-Bator reiste Stammapostel Jean-Luc Schneider weiter in die russische Hauptstadt. Am Sonntag, 8. Juli 2018, feierte er den Gottesdienst mit etwa 380 Gläubigen aus dem Arbeitsbereich von Apostel Wladimir Lasarew in Moskau. Tags zuvor fand eine Besprechung der Apostel und Bischöfe sowie eine Versammlung der Bezirksämter statt. Der Samstagnachmittag stand im Zeichen der Musik. Geistliche Lieder und russische Folklore bestimmten das Programm.

Als Grundlage für seine Predigt wählte Stammapostel Jean-Luc Schneider die Worte Jesu über den Frieden: "Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht." (Johannes 14,27) Menschlicher Friede könne in drei unterschiedliche Arten aufgeteilt werden, so der Stammapostel. Neben einem konfliktfreien Zusammenleben in Harmonie sei auch ein persönlicher, innerer Friede denkbar. Wer Frieden im Herzen habe sei ausgeglichen und genieße eine innere Stille. Zuletzt sei auch das Ungestörtsein eine Art Frieden. "Den Frieden lässt uns der Herr. Das heißt, er überlässt uns das, das ist unsere Sache, das ist nicht seine Sache."

Verantwortung für den Frieden

Der menschliche Friede läge in der Verantwortung des Menschen selbst, machte der Stammapostel deutlich. Wenn Menschen Frieden haben wollten, müssten sie sich Regeln geben, die jeder akzeptiere. Frieden im Zusammenleben erfordere vor allem Toleranz und Gerechtigkeit, denn "wo Ungerechtigkeit herrscht, ist kein dauerhafter Friede möglich". Man müsse aber "auch akzeptieren, dass die Anderen anders sind." Weil Gott die Menschen liebe, habe er geholfen und ihnen mit den Geboten einen Rahmen für ein friedliches Miteinander gegeben. Jesus Christus habe diese Basis erweitert und den Menschen das Evangelium gebracht. Gemeinsam könnten Gebote und Evangelium das Fundament für den Frieden in der menschlichen Gesellschaft und im eigenen Herzen sein. Der Einfluss des Bösen lasse diesen menschlichen Frieden jedoch brüchig werden, "weil wir Menschen unvollkommen sind". Wenn Geld, Reichtum und Ansehen zu wichtig seien, komme es zu Konflikten. Schon Paulus habe erkannt, dass er oft das Gute tun will, es aber dennoch nicht tue. "Das stört natürlich den Frieden", fasste der Stammapostel zusammen.

Der Friede Gottes

Der göttliche Frieden sei dagegen eine ganz andere Ebene. "Frieden hat der Mensch, wenn seine Beziehung zu Gott stimmt. Das ist ein Geschenk Gottes, dass durch den Opfertod Jesu Christi dieses Verhältnis zu Gott wiederhergestellt wird." "Wer an Jesus Christus wirklich glaubt, kann von seinem Opfer genießen." Er habe so die Möglichkeit, zu Gott zu kommen, sein Verhältnis zu Gott zu bereinigen. Das "kann sich kein Mensch verdienen". Seine Sicherheit und innere Ruhe habe Jesus Christus aus der Einheit mit seinem Vater geschöpft. Dazu habe er immer wieder das Einssein mit Gott gesucht. Aus der Gewissheit des Beistandes Gottes entstehe ein innerer Friede, eine Frucht des Heiligen Geistes. Aber "wir müssen damit arbeiten, uns leiten lassen". "Deshalb ist es immer wieder gut, dass wir uns ein bisschen Zeit nehmen, bevor wir reagieren, um dem Heiligen Geist die Möglichkeit zu geben, uns zu erinnern." Der Heilige Geist lehre, was Sünde ist. Und "er sagt uns immer wieder, du brauchst Gnade". Wer willens sei, gegen die Sünde zu kämpfen und an Jesus Christus glaube, könne Vergebung erhalten. "Aber wir müssen diesen Gedanken annehmen und uns vom Heiligen Geist leiten lassen."

Gott liebt dich

"Der Heilige Geist sagt uns, Gott liebt dich. Vertrau deinem Vater, er sorgt für dich." Wer sich den Willen Gottes zu eigen mache habe die Sicherheit, dass Gott mit ihm sei. Dann sei auch in der Gemeinde Frieden, "weil Christus in allen herrscht". Ein ungestörtes Leben dagegen dürfe man als Christ nicht erwarten. "Wer Jesus Christus nachfolgt muss Anfechtung leiden", so Stammapostel Schneider. Er "muss mit dem Widerstand des Bösen rechnen". Aber wer bis zuletzt kämpfe, "kann in das Reich Gottes eingehen". Dort endlich sei wirklicher Friede, vollkommende Gemeinschaft mit Gott. Im Reich Gottes herrsche perfekter Friede untereinander. "Wer bis zuletzt treu nachfolgt wird in ewiger Gemeinschaft mit Gott und vollkommener Gemeinschaft mit den Menschen leben können. Das ist die Zuversicht, die wir haben, das ist deine und meine Zukunft!"

Zurück
Teilen: