Die Gemeinde vor dem Gottesdienst

Stammapostel in Berlin-Weißensee – „Wir haben einen Gott, der geliebt sein will“

Am Sonntag, 8. September 2013 besuchte Stammapostel Jean-Luc Schneider, oberster Geistlicher der Neuapostolischen Kirche, die Gebietskirche Berlin-Brandenburg. Anlass war das 40jährige Ehejubiläum des Apostels Hans-Jürgen Berndt und seiner Frau Doris. Die Apostel Manuel Luiz (Portugal) und Vasile Cone (Rumänien) begleiteten den Stammapostel.

Er freue sich, am Hochzeitsjubiläum des Rubinpaares teilhaben zu können, bekennt Stammapostel Jean-Luc Schneider zu Beginn seiner Ansprache an Apostel Hans-Jürgen Berndt und seine Frau Doris. Ein Jubiläum gäbe Gelegenheit zurück zu schauen und da sei der erste Gedanke „Danke, lieber Gott!“ Er sei immer da und in manchen Situationen habe man ihn sogar sehen können. Der Segen Gottes drücke sich in der Dankbarkeit füreinander aus. Dabei sei der Hochzeitssegen immer noch gültig, „100 Prozent wirksam, solange der Wille zueinander fest ist“. Der Rubin-Segen sei nicht mit einer Medaille vergleichbar – „schau, ich habe 40 Jahre durch gehalten“. Vielmehr helfe er, alles noch besser zu machen, insbesondere die Konzentration auf Jesus Christus zu erhöhen und den Frieden in der Seele zu stärken. Als Grußwort für das Ehepaar wählte er „Wer festen Herzens ist, dem bewahrst du Frieden; denn er verlässt sich auf dich. Darum verlasst euch auf den HERRN immerdar; denn Gott der HERR ist ein Fels ewiglich.“ (Jesaja 26,3.4)

Gott will geliebt sein

Als Grundlage für seine Predigt hatte Stammapostel Schneider zuvor das Wort Philipper 2,13 gewählt: „Denn Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen“. Auf den ersten Blick stehe dieses Bibelwort im Gegensatz zum freien Willen, den die Menschen von Gott erhalten hätten, so der Stammapostel. Gott habe die Menschen geschaffen, um mit ihnen Gemeinschaft zu haben. Nachdem sie gesündigt hatten und die Gemeinschaft verlassen mussten, habe er sich ein Volk erwählt. Dieses Volk habe ihn aber vor allem als Helfer gesehen und sich von ihm entfernt, wenn sie ihn nicht brauchten. Daraufhin habe Gott seinen Sohn auf die Erde gesandt, „um den Menschen zu zeigen: So bin ich“. Gott wollte, dass die Menschen ihn lieben wie er ist. So habe der Sohn Gottes Petrus dreimal gefragt „Liebst du mich?“. „Wir haben einen Gott, der geliebt werden will“, das sei ein ganz anderes Gottesbild als das des Helfers und Retters.

„Ich geb dir, was du brauchst“

Jesus Christus habe mit den Menschen gelitten – „Gott hat mit den Menschen geweint. Das ist Gott!“. Er habe die Allmacht genutzt, um den Menschen immer wieder zu helfen. Dabei lebe er in völliger Freiheit. „Er hat geliebt, ohne Vorurteile“ und biete immer wieder seine Gnade an und sage den Menschen zu: „Ich gebe dir, was du brauchst“. Er schenke seine Hilfe in der Heiligen Wassertaufe und der Versiegelung mit Heiligem Geist ebenso, wie durch die Vergebung der Sünden und das Heilige Abendmahl. Er „gibt die Kraft bei ihm zu bleiben, wenn wir den Willen dazu aufbringen“.

Jesus Christus predigen

Wenn die Liebe zum Herrn immer größer werde, wachse auch die Sehnsucht „nach der himmlischen Heimat“, erklärte Stammapostel Schneider: „Die Seele spürt, mein Herr kommt“. Deshalb sei es die Aufgabe der Apostel, Jesus Christus zu predigen, sie sollten „der Gemeinde zeigen: Das ist dein Gott!“ und sie so vorbereiten, dass die Liebe zu ihm immer mehr wachse und damit der Wille zum Gehorsam gestärkt werde. Die Apostel sollten diese Liebe stärken und die Vergebungsbereitschaft fördern. „Moralpredigt kannst du vergessen!“, stellte er klar. Sie hätten die Aufgabe an Christi statt zu bitten: „Lass dich versöhnen mit Gott“. Zu weiteren Predigtbeiträgen wurden die Apostel Vasile Cone aus Rumänien und Manuel Luiz aus Portugal gerufen.

Der Gottesdienst wurde aus der mit 333 Gläubigen voll besetzten Kirche Berlin-Weißensee via Satellit in 72 Empfangsgemeinden der Gebietskirche Berlin-Brandenburg übertragen. Etwas mehr als 8.300 Gläubige nahmen insgesamt am Gottesdienst teil.

Text: jel
Fotos: hdk

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