Stammapostel Wilhelm Leber

"Spirale nach oben" – Kirchweihe in Brandenburg an der Havel

Die rund 500 neuapostolischen Christen in der Stadt Brandenburg an der Havel haben ein neues Zuhause: Stammapostel Wilhelm Leber weihte am Erntedanktag, 2. Oktober 2011, die neu erbaute Kirche am Mühlengraben. "Ich muss wirklich sagen, es ist ein rundum schönes Gotteshaus", befand er am Beginn des Gottesdienstes, der in Bild und Ton in etliche weitere Gemeinden in Berlin und Brandenburg übertragen wurde.

"In dem Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes weihe ich diese Stätte zum Hause Gottes." Rund zwanzig Minuten nach Beginn des Gottesdienstes übergab der oberste Geistliche der Neuapostolischen Kirche mit einem Weihegebet das neue Gebäude offiziell seiner Bestimmung. "Ich anbefehle diese Stätte dem Schutz des Allerhöchsten. Herr, du mögest mit deinem Angesicht über dieser Stätte, über der Gemeinde sein."

In seinen einleitenden Worten griff Stammapostel Leber die äußere Form des Gebäudes auf, besonders die sich turmartig windende, weithin sichtbare Spirale mit dem Kreuz an der Spitze. "Eine Spirale nach oben – das ist mein Wunsch, das alles, was wir erleben auf dem Glaubensweg, was jeder so mitmacht, dazu beitragen möge, dass es nach oben geht." Im Alltag gebe es dagegen häufiger die Gefahr einer "Abwärtsspirale": "So etwas kann leicht geschehen, machen wir uns nichts vor. Da ärgert man sich an irgendetwas in der Gemeinde und dann verliert man zuerst die Freude und am Ende womöglich den Glauben." Dieser Gefahr müsse man sich bewusst sein und ihr begegnen. So sei die Architektur der neuen Kirche auch ein "wunderschönes Symbol unseres gemeinsamen Handelns".

Dankbar sein, allezeit für alles

In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte der Stammapostel das Thema Dankbarkeit. Ein Bibelwort aus dem Epheserbrief des Apostels Paulus gab er den Gottesdienstteilnehmern mit auf den Weg: "und sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles, im Namen unseres Herrn Jesus Christus." (Eph 5,20)

Dankbarkeit in diesem umfassenden Sinne sei nicht auf einen Anlass, einen Augenblick bezogen, sondern eine Lebenseinstellung, führte er aus. Sie beziehe sich sowohl auf die irdische wie auch die geistliche Schöpfung Gottes. "Wir sind dankbar für das Leben, das uns geschenkt ist, für die Lebensgrundlagen, die der Herr uns schenkt, aber auch für die Möglichkeiten, die wir als Menschen haben." Auch Familie und Freunde gäben Anlass zur Dankbarkeit.

"Dankbar sein, dass wir uns gegenseitig haben"

Bezogen auf die geistliche Schöpfung gelte es dankbar zu sein für "eine unsterbliche Seele und das ewige Leben, das uns in Aussicht gestellt ist." Ebenso solle man dankbar sein für Gottes Wort und Gnade und die Gemeinde. "Lasst uns dankbar sein, dass wir uns gegenseitig haben."

Eindringlich warnte der Stammapostel davor, zu sehr das Fehlende in den Mittelpunkt zu stellen. "Wir sehen als Menschen zu sehr auf den Mangel. Ich will das nicht bagatellisieren, aber wenn wir dabei stehen bleiben, hat man keine Dankbarkeit mehr. Dann kommt Verbitterung auf." Wenn es in einer Gemeinde Probleme gebe, könne man sich dennoch am Guten erfreuen und versuchen, das Nichtgute durch Gespräche und verständnisvolles Miteinander in den Griff zu bekommen.

Begleitet wurde Stammapostel Leber von den Bezirksaposteln Michael Ehrich (Süddeutschland) und Bernd Koberstein (Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland) sowie den Aposteln Dieter Böttcher (Norddeutschland) und Anatoliy Budnyk (Ukraine). Die Anwesenheit der beiden Bezirksapostel begründete der Stammapostel damit, dass der Bau des neuen Kirchengebäudes auch durch die finanzielle Hilfe anderer Gebietskirchen ermöglicht worden sei. Er dankte im Rahmen des Gottesdienstes darüber hinaus auch allen Gläubigen, die durch ihre finanziellen Opfer dazu beigetragen hatten, dass die neue Kirche gebaut werden konnte.

Am Schluss wandte sich Stammapostel Leber gesondert an den Vorsteher der Gemeinde Brandenburg, den Hirten Jörg Golz: "Ich beauftragte Sie, der neuen zusammengeführten Gemeinde voranzugehen als Vorsteher." Diese Neubeauftragung war notwendig, weil in der neuen Kirche zwei Brandenburger Gemeinden vereinigt wurden.

Auftakt: Handwerkerfest und Feierstunde

Begonnen hatten die Feierlichkeiten in Brandenburg an der Havel bereits am Freitagabend mit einem Handwerkerfest. Am Samstag war die neue Kirche offiziell von Stammapostel Leber eröffnet worden. An der Feierstunde am Nachmittag hatte auch Brandenburgs Oberbürgermeisterin Dietlind Tiemann teilgenommen. Die Stadt sei dabei, dem christlichen Glauben wieder mehr Raum zu geben, hatte sie dabei unter anderem erklärt. "Glaube ist wichtig, um zueinander zu finden. Man kann sich miteinander über die Kleinigkeiten, die oft Grund zum Streit sind, hinwegsetzen und gemeinsam Gott begegnen."

thg

Eine ausführliche Bildergalerie veröffentlichen wir in den nächsten Tagen.

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