Letzter Gottesdienst in Haselhorst

Am Sonntag, 13. Oktober 2019, feierte Bezirksapostel Wolfgang Nadolny den letzten Gottesdienst in der Gemeinde Berlin-Haselhorst. Er setzte den dortigen Gemeindevorsteher Meinhard Wenzel zur Ruhe. Die Mitglieder der Gemeinde werden ihre künftige Heimat in Gemeinden der Umgebung finden.

"Das Wichtigste ist: Bleibt treu!" - so Gemeindeevangelist Meinhard Wenzeln in seinem letzten Predigtbeitrag vor der Ruhesetzung. Die Gemeinde werde zwar geschlossen, aber das Evangelium Jesu Christi ändere sich dadurch nicht. Letztlich sei jeder Einzelne entscheidend, wenn es darum gehe, sich in einer Gemeinde wohlzufühlen. Er habe den Moment mit einem lachenden und einem weinenden Auge erwartet. Es sei "schön gewesen" in Haselhorst, blickte er etwas wehmütig zurück. Aber "Gott hat dich lieb - lass dir diese Freude nicht nehmen, von Nichts und Niemandem." Er rief dazu auf, sich in den künftigen Gemeinden mit gleichem Elan einzubringen: "Geht dorthin und macht es dort schön".

Es seien immer weniger Menschen für göttliche Dinge ansprechbar, erläuterte Bezirksapostel Wolfgang Nadolny zu Beginn des Gottesdienstes. Sie fänden ihre Erfüllung immer mehr in irdischen Dingen. Letztlich habe das auch die Entscheidung nach sich gezogen, den Gemeindestandort aufzugeben. Das mache ihn traurig. Die Zusage der Liebe Gottes könne in einer solchen Situation trösten. Dreieinhalb Jahre seien die Jünger mit ihrem Meister übers Land gezogen, hätten ihn in vielen Situationen erlebt und waren von seinen Wundern beeindruckt. Sie hätten ihm vertraut und seien von gemeinsamen Erlebnissen begeistert gewesen. Und dann habe er darüber gesprochen, dass er nicht ein neues Weltreich aufrichten, sondern sein Leben opfern und danach zu seinem Vater zurückkehren werde. "Sie standen vor der Tatsache, dass Jesus weggeht. Da überfiel sie eine große Traurigkeit." Aber Jesus habe sie in dieser Situation nicht allein gelassen. "Jesus verkündet den Tröster im Heiligen Geist und spricht über die Liebe Gottes", so der Bezirksapostel mit Blick auf das Bibelwort: "...denn er selbst, der Vater, hat euch lieb, weil ihr mich liebt und glaubt, dass ich von Gott ausgegangen bin." (Joh 16,27) Menschen könnten zwar mitleiden und helfen, aber Gott könne wirklich trösten. Jesus Christus habe die Jünger mit der Zusage seiner Wiederkunft getröstet, ihnen die Sendung des Heiligen Geistes versprochen und habe den Menschen die Liebe Gottes zugesagt. Diese Liebe Gottes könne man heute in der Annahme der Sakramente erleben. "Gott liebt die, die Jesus Christus annehmen und an ihn glauben" unabhängig von deren Umfeld.

Der Gemeindechor verabschiedete die Gemeinde mit dem Lied "Gut, dass wir einander haben". Dieses 'Einander-haben' sei dabei nicht auf eine Gemeinde begrenzt, erklärte der Chorleiter. Es gelte dafür zu sorgen, "dass sich der Kreis niemals schließt", also auch andere Menschen die Nähe Jesu in den Gläubigen fühlen könnten. Die Gemeindemitglieder verteilen sich künftig auf acht Gemeinden. Zwei Amtsträger der Gemeinde werden ihren Dienst in der Gemeinde Berlin-Spandau verrichten, ein weiterer wird in Kladow weiterarbeiten.

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