Kirche im Fläming geweiht

Gleich dreimal feierte die Gemeinde Fläming ihre Kirchweihe in diesen Tagen: Nach dem Bezirksapostel Wolfgang Nadolny das Gotteshaus am 16. September 2018 geweiht und der Gemeinde übergeben hatte, beging man am ersten Oktoberwochenende einen doppelten Festakt. Am Vormittag waren Vertreter der Stadt, der örtlichen Kirchen und der ausführenden Baufirmen geladen. Am Nachmittag wurde das Programm für Gemeindemitglieder und interessierte Nachbarn wiederholt.

"In dem Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes weihe ich nun dieses Haus zum Haus Gottes. Hier soll die Offenbarungsstätte des allewigen und großen Gottes sein. Und jeder, der dieses Haus betritt, mag den Geist Gottes spüren und wahrnehmen, dass er an einen besonderen Platz getreten ist." Mit diesen Worten weihte Bezirksapostel Wolfgang Nadolny am Sonntag, 16. September 2018, die neue Versammlungsstätte in der Brücker Landstraße 3F. Es sei ein besonderer Augenblick, in der neuen Kirche das erste Mal an den Altar zu treten, hatte er zuvor in seiner Predigt gesagt. Er freue sich sehr, in einer Zeit, in der Menschen sich zunehmend von Gott abwenden, eine Kirche weihen zu können. Dieses Haus sei gebaut worden in dem Wissen, "dass wir die Kraft Gottes, den Segen Gottes brauchen". Es sei eine "Anbetungsstätte für uns Menschen, in der wir Gott loben und ihm danken für alles, was er gibt". Im Anschluss an den Gottesdienst übergab er symbolisch den Schlüssel an den Gemeindevorsteher, Hirten Klaus-Eckhard Fründ. "Sorgt dafür, dass hier ein heiliger Ort, eine Anbetungsstätte Gottes ist. Achtet auf dieses Geschenk eurer Brüder und Schwestern", gab er der Gemeinde, mit Blick auf die Finanzierung durch freiwillige Spenden der Kirchenmitglieder aus der Region Berlin-Brandenburg, mit auf den Weg.

Festakt zur Kirchweihe

Als zweiten Teil der Kirchweihe feierte die neu gegründete Gemeinde Fläming den Festakt am 6. Oktober 2018. Er freue sich sehr über den Besuch der Kirchenvertreter, des Bürgermeisters und die Vertreter der Baufirmen, so Apostel Klaus Katens zu Beginn der Feierstunde. Von dem neuen Gotteshaus solle etwas ausgehen: Neuapostolische Christen seien "Menschen, wie du und ich. Aber wir wollen deutlich machen, ein Leben mit Gott ist ein sehr erfülltes, ein sehr reiches, ein sehr schönes Leben". Die Gemeinde solle ein Ort des Friedens sein, "wo die Menschen zur Besinnung kommen können". Matthias Stephan, evangelischer Pfarrer in Bad Belzig und stellvertretender Superintendent des Kirchenkreises, gab sich in seiner Ansprache überzeugt, dass "der Segen Gottes auf diesem Haus liegt". Das sei für ihn auch daran zu erkennen gewesen, dass der "schwierige Zeitplan" eingehalten werden konnte. Immerhin sei die Kirche in etwa anderthalb Jahren fertiggestellt worden. Gottes Wort erschalle künftig "vierfältig in Bad Belzig", so der Pfarrer mit Blick auf die ökumenische Gemeinschaft in der Stadt.

Herzliche Glückwünsche richtete auch Pfarrer Burkhard Stegemann aus der katholischen Gemeinde aus. "Im Vergleich mit der Ewigkeit Gottes ging das ganz schnell." Gott arbeite dabei immer mit, "er ist immer dabei". Das habe man bei den "Ansprachen, im Gesang und Gebet" bereits bei der Grundsteinlegung und dem Richtfest merken können. Gemeinsam bildeten die Christen in Bad Belzig ein Netz, mit dem sie "Menschen in schwierigen Situationen tragen". Ein Knotenpunkt dieses Netzes sei die neue Gemeinde Fläming. Auch Bürgermeister Roland Leisegang gratulierte. Er wünschte im Namen der Stadt der Gemeinde eine gute Zukunft.

Barrierefreie Kirche

Das Gebäudeensemble besteht aus drei aneinander gebauten Einzelgebäuden. Die sieben Meter hohe Kirche wird rechts und links von einem zweistöckigen Wohnhaus mit je zwei Wohnungen eingerahmt. Große Glasflächen gliedern die in Beige und Anthrazit gehaltene Fassade. Die Kirche ist barrierefrei konzipiert. Neben der Ebenerdigkeit für motorisch eingeschränkte Menschen fallen klare Formen und Linien auf, die in Verbindung mit dem immer wiederkehrenden Hell-Dunkel-Kontrast die Orientierung sehbehinderter Personen erleichtern sollen. Die Lautsprecheranlage enthält eine Induktionshörschleife, die hörgeschädigten Gottesdienstbesuchern die Nutzung eigener Hörgeräte erlaubt. Der Kirchensaal wird durch ein indirekt beleuchtetes Kreuz an der Altarwand dominiert. Die satinierte Fenstergestaltung zeigt einen Regenbogen als Symbol für Gottes Schutz und deutet die sanften Hügel des Fläming an. Das Raumkonzept ist modular. So können die Nebenräume mit mobilen Trennwänden zusammengeschlossen oder getrennt werden. Die digitale Orgel umfasst 38 Register, verteilt auf zwei Manuale und Pedal. Insgesamt hat die Neuapostolische Kirche 1,4 Millionen Euro investiert, die durch Spenden und Eigenleistung der Mitglieder der Gebietskirche Berlin-Brandenburg finanziert wurden. Zur neuen Gemeinde Fläming gehören 240 Mitglieder, die durch acht Priester und drei Diakone seelsorgerisch betreut werden.

Durch einen technischen Fehler hatten wir zunächst falsche Zahlen zur Gemeinde veröffentlicht. Dies ist nun korrigiert. 

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