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Festtag in Prenzlauer Berg

Am 18. April 2014 feierte Bezirksapostel Wolfgang Nadolny mit mehr als 750 Anwesenden aus den Gemeinden Weißensee, Schildow, Buchholz und Hermsdorf in der gastgebenden Gemeinde Berlin-Prenzlauer Berg den Karfreitagsgottesdienst. Er spendete drei Gläubigen, darunter zwei Kindern, das Sakrament der Heiligen Versiegelung. Hirten Melchior beauftragte er mit der Leitung der Gemeinde Prenzlauer Berg und versetzte den vormaligen Vorsteher, Hirten Walter Feuereisen, in den Ruhestand. Nach 60 Ehejahren traten Priester i.R. Martin Bischoff und seine Frau Brigitta vor den Altar und empfingen den Segen zur Diamantenen Hochzeit.

Karfreitag sei dem Grunde nach „kein schöner Tag“. Er sei eher geeignet, Traurigkeit hervorzurufen. Aber „was wäre unser Leben ohne Christi Opfertod?“, fragte er die versammelte Gemeinde. „Nichts!“, stellte er fest. Und in deshalb sei Karfreitag andererseits auch ein Jubeltag, so der Bezirksapostel. Seiner Predigt legte er Matthäus 27, 50-52 zu Grunde. „Aber Jesus schrie abermals laut und verschied. Und siehe, der Vorhang im Tempel zerriss in zwei Stücke von oben an bis unten aus. Und die Erde erbebte und die Felsen zerrissen, und die Gräber taten sich auf und viele Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf.“

Das geänderte Gottesbild

Das alttestamentarische Gottesbild habe einen strafenden, zornigen Gott vermittelt. Es habe damit den Erfahrungen der Menschen mit „ihrem Gott“ entsprochen. Aber schon im dritten Buch des Mose sei auch ein anderes Bild vermittelt worden. So könne man im ersten Gebot das Liebeswerben Gottes zu den Menschen erkennen. Er, der das alte Bundesvolk aus ägyptischer Herrschaft „in die Freiheit geführt“ habe, bitte darum, dass kein anderer Gott zwischen seinem Volk und ihm stehen solle. In den Büchern des Neuen Testaments sei dieser Gedanke vollendet beschrieben: „Gott kam in Jesus Christus zu den Menschen“, damit diese ihn erkennen könnten. „Ohne die Berichte aus den Evangelien und weiteren Schriften hätten wir noch ein anderes Gottesbild“. Gott habe in Jesus Christus seine ganze Liebe gezeigt, er „war bereit, für uns zu sterben“. In der weiteren Predigt ging er auf die begleitenden Zeichen ein, die während des Opfertodes Jesu Christi sichtbar geworden waren: Den zerrissenen Vorhang im Tempel, der Gott den Menschen zugänglich gemacht habe. Die bebende Erde und die zerstörten Felsen seien ein Zeichen dafür, dass vermeintlich Unveränderliches durch das Opfer Jesu geändert worden sei. „Lasst uns die Fähigkeit bewahren, uns selbst zu verändern und Veränderungen anzunehmen“, forderte er die Gemeinde auf. Der Opfertod Jesu gehe auch über das Sichtbare hinaus: „Gott selbst ist gestorben für uns Menschen, für dich und mich“.

"...damit es in der Gemeinde weiter geht"

Hirte Walter Feuereisen, wohl das letzte Mal in einem Gottesdienst am Altar, führte aus, Jesus Christus hätte die Situation seiner Demütigung jederzeit beenden können. An seiner Leidensfähigkeit „merkt man die Liebe Gottes. Jesus Christus ist auch für dich gestorben!“ Er sagte „der Gemeinde ein herzliches Dankeschön. Ich bitte Euch, den Hirten Melchior als neuen Vorsteher zu unterstützen, damit es in der Gemeinde weiter geht“, beendete er seinen Predigtbeitrag gleich einem Vermächtnis.

Hirte Feuereisen stand der Gemeinde seit Silvester 2004 vor. In seine Amtszeit fielen unter anderem die Komplettsanierung des Kirchengebäudes und das 100jährige Jubiläum der Gemeinde. Die Gemeinde zählt aktuell etwa 580 Mitglieder, von denen sonntags etwas mehr als 200 die Gottesdienste besuchen. Hirten Melchior unterstützen drei Gemeindeevangelisten, neun Priester und 14 Diakone in der ehrenamtlichen Seelsorge.

Text: jel
Fotos: SB/DM

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