zum zweiten Elternabend nach Berlin-Lichtenberg.

Elternabend in Berlin-Lichtenberg

Für Dienstagabend, 2. September 2014 lud Bezirksapostel Wolfgang Nadolny alle Eltern, Kinderbetreuer und Amtsträger zu einer Elternstunde ein. Wie schon 2011 standen Themen der Kindererziehung, insbesondere mit Blick auf den christlichen Glauben, auf der Tagesordnung. Großen Raum nahm diesmal das Thema „Heiligung des Feiertages“ ein. Als Grundlage diente Bezirksapostel Nadolny dabei eine Predigt des Stammapostels Jean-Luc Schneider, die dieser vor einiger Zeit in Toulouse (Frankreich) gehalten hatte. Der Elternabend wurde via Internet in 14 weitere Gemeinden der Gebietskirche Berlin-Brandenburg übertragen, insgesamt nahmen etwa 770 Personen an der Elternstunde teil.

Es sei ihm wichtig darauf hinzuweisen, so der Bezirksapostel, dass die Kirche „mit dem heutigen Abend nicht in die Privatsphäre eingreifen möchte“. Aufgabe des Apostolats sei es nicht, Herr über den Glauben zu sein, sondern aufzurufen „Lasst euch versöhnen mit Gott“, zitierte er das bekannte Pauluswort. Es sei ihm deshalb ein Anliegen, Eltern dabei zu unterstützen, geistliches Vermögen an die Kinder weiterzugeben. „Den Erziehungsauftrag kann niemand so gut erfüllen wie ihr“, stellte er klar. Deshalb sollten Eltern diesen Auftrag auch nur soweit unbedingt nötig delegieren. Als Negativbeispiele nannte er das Schaffen von häuslicher Ruhe durch unbeschränkten Medienkonsum oder auch das „Verstecken“ hinter kirchlichen Aufgaben. Der Stammapostel habe die Aufgaben der Eltern in seinem Gottesdienst so definiert: Zukunft der Kinder sei nicht nur ein guter Beruf. Eltern müssten sich auch die Zeit nehmen, „die Verheißung des Heils an ihre Kinder weiterzugeben“. Und weiter: „Ich rufe die Eltern dazu auf: Heiligt den Feiertag, beschränkt den Gottesdienst nicht auf einen Programmpunkt der Woche!“

So sei es ratsam, schon am Samstag den kommenden Gottesdienst mit ins Gebet einzubeziehen. Auch Rituale, wie das Zurechtlegen der Kleidung oder der gemeinsame Blick in die Bibel könnten bei der Vorbereitung des Feiertages helfen. Und an die als Amtsträger tätigen Väter gerichtet, riet der Bezirksapostel: „Stürzt euch nicht gleich, wenn ihr sonntags an der Kirche ankommt, dienstbeflissen in eure Aufgabe. Nehmt euch Zeit, euch von euren Kindern, von eurer Frau zu verabschieden!“ Kinder bräuchten Vorbilder. Das gelte für das Verhalten im Gottesdienst ebenso, wie in den Eltern-Kind-Räumen. „Auch dies ist Gottesdienstraum“, stellte er klar. Und wenn die Kleinen unruhig seien, „sagt das doch dem lieben Gott im Gebet“. Es helfe im Übrigen „herzlich wenig, wenn man sich bei Unruhe im Kirchenraum umdreht und erbost schaut, welche Mutter denn da ihr Kind nicht im Griff hat. Betet lieber still und leise.“ Und angelehnt an ältere Erziehungsmethoden stellte er klar: „Körperliche Züchtigung ist kein Erziehungsmittel. Das lehnen wir als Kirche grundsätzlich ab!“

„Nehmt eure Kinder immer mal wieder in den Arm, zeigt ihnen eure Liebe“, so der Bezirksapostel. Kinder bräuchten Sicherheit und Geborgenheit von den Eltern, „auch wenn es euch vermeintlich Zeit kostet.“ Als die Neuapostolische Kirche 1997 den Gottesdienst am Sonntagnachmittag abschaffte, habe der damalige Stammapostel Richard Fehr den Wunsch geäußert, dass diese Zeit den Familien zur Verfügung stehen solle. Man könne Kindern dabei auch zeigen, was christliche Nächstenliebe in der Praxis bedeute, indem man zum Beispiel gemeinsam mit ihnen Glaubensgeschwister besuche, die allein seien. Stammapostel Schneider habe gesagt, die „Verheißung des Heils weiterzugeben bedeutet, den Glauben an Jesus Christus weiterzugeben“. Deshalb sei es erforderlich, sich mit den zehn Geboten und dem Glaubensbekenntnis ebenso auseinanderzusetzen wie mit der Lehre der Neuapostolischen Kirche: „Nur wer die Lehre verinnerlicht hat, kann sie weitergeben.“

Weitere Themen waren die Befähigung der Kinder zum Medienkonsum, der Umgang mit kircheneigenen Lehrmitteln, die mittlerweile auch in Berlin verwendeten Elternbriefe der Gebietskirche Süddeutschland und das Thema Sexueller Missbrauch. Abschließend sprach Bezirksapostel Nadolny über das Zusammenleben der verschiedenen Generationen. „Ich appelliere an alle Generationen: Nehmt Rücksicht aufeinander, habt Verständnis füreinander – das ist keine Einbahnstraße – gestattet es auch einmal, dass junge Menschen die Traditionen einfach verändern. Denn dann wird es auch ihre Kirche.“

Fotos: dru
Text: jel

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