Am Abend gemütlich zusammen

Einblick – Rückblick – Ausblick – Konfirmandenfahrt nach Weimar

Die diesjährige Abschlussfahrt führte die Konfirmanden des Bezirkes Berlin-Nordwest und ihre Betreuer am 18. und 19. März 2017 nach Weimar in Thüringen. Ein Teilnehmer berichtet.

"Unmittelbar nach unserer Ankunft stand ein Besuch der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Buchenwald auf dem Programm. Unser fachkundiger und engagierter Begleiter - Jugendleiter der Gemeinde Weimar - führte uns über das Außengelände. Beeindruckend fanden wir die riesige Fläche des Geländes. Uns bewegten besonders zwei ineinander verkreuzte rote Rosen als Zeichen der Liebe - an einem Ort, an dem niemals Liebe herrschte. Auch ein Denkmal für alle Häftlinge des Lagers stimmte uns nachdenklich. Auf eine in den Boden eingelassene Metallplatte sind die Namen von mehr als 50 Nationen und Opfergruppen graviert. Der Mittelteil der Platte ist auf 37 Grad Celsius, die menschliche Körpertemperatur, erwärmt. Nur wer seine Hand auf das Gedenkzeichen legt, kann die Wärme spüren. Die Einblicke in das, was Menschen anderen Menschen antun konnten ermahnten uns zum Respekt vor menschlichem Leben und darüber hinaus uns als Christen zum Gedenken und zur Fürbitte für Opfer und Täter.

Am Nachmittag waren wir in das neue Gemeindezentrum der Neuapostolischen Kirche in Weimar eingeladen. Dort genossen wir herzliche Gastfreundschaft und erhielten von "unserem" Weimarer Jugendleiter interessante "Einblicke" in die Ideen der Architekten und die Gestaltung des Kirchengebäudes. Während einige von uns den Gottesdienstraum als zu groß empfanden, beeindruckte er andere durch seine tolle Akustik. Diese bestätigte sich am Sonntag insbesondere bei Vorträgen des Orchesters und der Orgel. Darüber hinaus gefielen uns die besondere Gestaltung des Altars sowie die gesamte Formgebung des Gebäudes. Anschließend hatten die Konfirmanden Zeit zur freien Verfügung. Die Interessierten der Reisegruppe lud der Jugendleiter zu einem "Rückblick", einen besonderen Stadtrundgang ein. Außergewöhnlich war hierbei der verwendete Orientierungsplan - das neuapostolische Gesangbuch. Durch Lieder wie "Ein feste Burg ist unser Gott... (GB142)"; "O du fröhliche... (GB23)" und "Wer nur den lieben Gott lässt walten... (GB 154)", die durch ihre Entstehungsgeschichte oder das Wirken der Komponisten und Dichter eng mit Weimar verbunden sind, gewannen wir "Einblicke" in die Geschichte einer wunderschönen Stadt.

Nach dem Abendessen waren Quizfragen angesagt. Ob biblische Orte, Personen und Geschichten - wahlweise zeichnerisch oder in Pantomime durch die Konfirmandenlehrer dargestellt - die Konfirmanden zeigten trotz des fortgeschrittenen Abends noch einmal ihre ganze Leistungsfähigkeit. Letzter Programmpunkt des Samstags war eine Abendandacht. Die Reflexion der Eindrücke und Empfindungen unseres Besuches der Gedenkstätte Buchenwald stand im Mittelpunkt des Zusammenseins und des gemeinsamen Gebets. Einen "Ausblick" gab es am Sonntag im Gottesdienst: Ziel des Glaubens sei das ewige Leben bei Gott, hörten wir. Dafür müsse man aber Prioritäten auf die Nachfolge Jesu Christi und den Erwerb geistiger Schätze setzen. In der Gemeinschaft gestärkt und zusammengewachsen sowie dankbar für die kurzweiligen Augenblicke in Weimar, traten wir am frühen Sonntagnachmittag wieder die Heimreise an."

Text: TL/KM/jel

 

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