Am Wochenende 17./18. August feierten die Mitglieder der sechs Gemeinden des Kirchenbezirks Brandenburg das 150jährige Kirchenjubiläum in der gleichnamigen Stadt. Da keine großen Sportflächen zur Verfügung stehen, wurde alles unter dem Motto „Wir setzen nicht auf Sport und Spiel sondern auf Inhalte!“ geplant. Die musikalische Gestaltung übernahmen ein Projektchor, der Bezirksjugend- und -kinderchor, Solisten sowie Instrumentalgruppen.
Samstag - Feierstunde zum Jubiläum
„Ich wünsche allen besinnliche, aber auch fröhliche Stunden und das Erleben der Liebe Gottes“, begrüßte der Leiters des Kirchenbezirkes, Bezirksälteste Gunter Volland die Versammelten. Dann schaute er kurz auf die Entwicklung der Neuapostolischen Kirche zurück. Dabei hob er besonders den hohen persönlichen Einsatz der Gläubigen hervor, der um die Jahrhundertwende zur Gründung der Gemeinden zum 20. Jahrhundert führte. In den Mittelpunkt seiner Ausführungen stellte er den Aufruf: „Christen sind Hoffnungsträger von Beruf! – Auch noch mehr als 2000 Jahre nach Christus!“ Diese frohe Hoffnung käme trotz negativer Statistiken aus der eigenen Glaubensüberzeugung. „Authentische, bekennende Christen braucht unsere Zeit, das ist unser Auftrag! Überzeugte Christen, die konsequent ihres Glaubens leben sind Orientierungspunkte für unsere Umgebung.“ Lebensfroher, authentischer Christ zu sein, sei die Herausforderung. Eine weitere Aufgabe bestehe darin, mehr mit Christen anderer Konfessionen in Kontakt zu treten. Dabei gehe es nicht darum, den eigenen Glauben zu verlassen, Glaubensgrundlagen umzustoßen oder gar eine „Einheitskonfession“ zu gründen, sondern um ein friedliches und bereicherndes Miteinander.
In den Musikbeiträgen kamen insbesondere der Dank Gott gegenüber und die Anbetung des allmächtigen Gottes zum Ausdruck. Aber auch Nachdenkliches, zum Beispiel über die Grenzen menschlichen Könnens (Kinderchor „Viele Menschen können viele Sachen, aber eine Blume können sie nicht machen“), über die Zuversicht eines Christen (Bearbeitung für Orgel zum Choral „Eine feste Burg ist unser Gott“) und die Ermahnung, sich nicht nur an Vergänglichem zu orientieren (Jugendchor „Finde Zeit für ihn [Jesus, Anm. d. Red.]“), wurden den Zuhörenden entgegengebracht.
Workshops und Informationen
Im Workshop „Musik“ waren alle Altersklassen vertreten. „Wie gestalte ich ein Blumengesteck für den Altar?“ war das Thema eines weiteren Workshops. Unter Anleitung der Floristin Anke Horn wurde der Altarschmuck für den Festgottesdienst am Sonntag gesteckt. Das Thema „Enkeltrickbetrug“ war ebenfalls gern nachgefragter Inhalt eines Vortrages. Über das Vorgehen der Täter wurde referiert und Ratschläge zum persönlichen Schutz gegeben. Der Verein INBEKI („Initiative Besondere Kinder“) informierte über seine Arbeit. Und auch für die Kinder gab es Interessantes: Von einer Hüpfburg über das Gestalten von Blumentöpfen aus Ton bis zur Maltechnik Monotypie. Ein im Außenbereich und in der Garderobe installiertes „NAK-Museum“ gab Auskunft über die Kirchengeschichte. Auf Bildwänden konnten sich Interessierte über das aktuelle „Bezirks- und Gemeindeleben“ informieren.
Um 16 Uhr begann ein Konzert, an dessen Anfang die Jugendgruppe einen selbst gedrehten Film zeigte. Darin wurde dargelegt, dass Gott hört, versteht und auch antwortet. Anschließend wurden die Liturgie und das Erleben eines Gottesdienstes musikalisch dargestellt.
Sonntag - Festgottesdienst
Grundlage der Predigt bildete das Bibelwort „So hatte nun die Gemeinde Frieden in ganz Judäa und Galiläa und Samarien und baute sich auf und lebte in der Furcht des Herrn und mehrte sich unter dem Beistand des Heiligen Geistes“ (Apg 9,31). Bezirksältester Gunter Volland verwies auf die im neunten Kapitel der Apostelgeschichte dargestellte Bedrängnis der Gemeinden durch Saulus. Gott habe das gesehen und gehandelt, ihn bekehrt. Als Paulus später in Todesgefahr geriet, handelte die Gemeinde und „betete ohne Unterlass“. Sein Fazit: Gott tue das Seine, die Gemeinde müsse das ihre tun. Wo diese Wechselwirkung vorhanden sei, wohne auch heute noch der Friede Gottes in der Gemeinde. „Der Frieden kommt von Jesus Christus, durch sein Blut am Kreuz“. Ferner wies er darauf hin, dass Frieden halten besser sei als Recht zu haben. Denn nur im Frieden könne etwas aufgebaut werden. Kurz vor der Feier des Heiligen Abendmahls kam er noch einmal auf Paulus zurück: Dieser habe den Beweis erbracht, „dass Jesus der Christus ist“ (vgl. Apg. 9,22). „Diesen Beweis können wir heute auch erbringen: Indem wir nicht nur von der Vergebung reden, sondern tatsächlich Liebe üben und Frieden bewahren.“, so der Bezirksälteste. Dann übermittelte er die Segenswünsche des Kirchenpräsidenten der Gebietskirche, Bezirksapostel Wolfgang Nadolny: „So mag über jede Gemeinde im Bezirk Brandenburg gesagt werden können: So hatten nun die Gemeinden Frieden und bauten sich auf und lebten in der Furcht des Herrn und mehrten sich unter dem Beistand des Heiligen Geistes.“ Mit manchem Gespräch über die beiden Tage des Beisammenseins klang das Bezirksfest aus.
Von den weltweit etwa 10 Millionen neuapostolischen Christen gehören zum Kirchenbezirk Brandenburg rund eintausend in den Gemeinden Bad Belzig, Brandenburg, Brück, Groß Kreutz, Lehnin und Werder mit mehreren Stationen. Weitere Informationen zum Bezirksfest finden Sie auf der Internetseite der Gemeinde Brandenburg an der Havel unter www.nak-brandenburg.de.
Fotos: KEF
Text: KEF/jel