Bezirksapostel Wolfgang Nadolny

Zentraler Gottesdienst für Senioren: "Ablegen, was beschwert"

Mehr als 3000 Seniorinnen und Senioren erlebten am Sonntag, 30. Mai, einen Gottesdienst mit Bezirksapostel Wolfgang Nadolny. In der Kirche Berlin-Lichtenberg predigte der Leiter der Gebietskirche Berlin-Brandenburg über einen weisen Umgang mit Sorgen und Belastungen und warb dafür, Gottes Rat konsequent in das eigene Leben einzubeziehen. Von Lichtenberg aus wurde der Gottesdienst in weitere Gemeinden in der Region übertragen.

Grundlage der Predigt war ein Bibelwort aus dem Hebräerbrief, das Stammapostel Wilhelm Leber eine Woche zuvor anlässlich des Pfingstfestes den Gemeinden in aller Welt als Grußwort übermittelt hatte: "... lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns ständig umstrickt, und lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist ..." (Hebr 12,1)

Gerade im Alter gebe es zunehmend Situationen, in denen man vielleicht nicht mehr weiter wisse, "wo man sagt, ich kann nicht mehr", führte der Bezirksapostel aus. "Da kommen Krankheiten, da stirbt der Ehegatte, die Ehegattin." Und doch gehe es weiter. Denn Gott führe mitunter an Grenzen, aber auch darüber hinaus. "Manchmal – zumindest bei uns Jüngeren ist das so – fragen wir erst nach Gott, wenn wir wirklich am Ende sind. Ich denke aber, es ist eure Erfahrung als Ältere, dass es immer gut ist, von Anfang unseren himmlischen Vater mit ins Leben zu nehmen, ihm alles anzuvertrauen."

"Haltet keine Moralpredigten"

Der Bezirksapostel forderte die Senioren auf, Vorbilder in ihren Gemeinden zu sein, "aber nicht, indem ihr große Reden haltet oder Moralpredigten". Das habe er selbst in jungen Jahren auch nicht hören wollen, "da gehen die Jalousien zu". Die Lebensführung, das eigene Auftreten aber könne vorbildlich sein, "wie ihr mit sogenannten Schicksalsschlägen in eurem Leben umgeht. Aus eurem Glauben und eurer Erfahrung wollen wir immer wieder neue Kraft ziehen!"

Gleichzeitig warnte der Bezirksapostel davor, vergangene Zeiten zu glorifizieren. "Früher war alles besser", heiße es dann mitunter. "Das mag ja sein. Ich fange auch langsam so an", räumte er ein - um allerdings sogleich zu fragen: "Aber war es das wirklich?" Letztendlich habe jeder Mensch seine Last zu tragen, "egal zu welcher Zeit, in welchem Land, in welchem Alter", denn es sei den Menschen von Gott bestimmt, Lasten zu tragen. "Sie sollen uns näher zu Jesus Christus bringen."

Lasten nicht zu einem Berg anwachsen lassen

Zusätzliche Sorgen könnten auch entstehen, wenn über Probleme zu lange gegrübelt werde. "Wenn man nicht mehr aus dem Haus kann, in seiner Stube sitzt, dann fängt man an nachzudenken – und plötzlich werden Lasten zu einem Berg, der immer höher wächst", so Bezirksapostel Nadolny und verwies auf das Wort aus dem Hebräerbrief, das klar dazu auffordere, Sorgen abzulegen. "Machen wir es uns nicht noch schwerer, legen wir uns nicht selbst noch Lasten auf. Gott ist da und ihm alles zu Füßen zu legen ist das Beste was wir machen können."

Bezugnehmend auf den im Bibelwort erwähnten Begriff Sünde, führte der Bezirksapostel aus, dass es zum einen die Gebote Gottes seien, die beschrieben, was Sünde sei. "Aber auch unser Gewissen sagt uns das. Da braucht man kein großes Gesetzesbuch – das Gewissen ist wie eine Alarmanlage, denn wir haben den Heiligen Geist, der unserm Geist Zeugnis gibt, dass wir Gottes Kinder sind", ergänzte er in Anlehnung an ein Wort aus dem Römerbrief des Apostels Paulus.

Übertragung in weitere Gemeinden

In der Kirche Lichtenberg nahmen rund 570 Senioren an dem Gottesdienst teil. Die übrigen hatten sich in 13 weiteren Gemeinden in Berlin und Brandenburg versammelt, in die der Gottesdienst via Internet übertragen wurde.

Für Bezirksapostel Nadolny und die leitenden Amtsträger der neun Berlin-Brandenburger Kirchenbezirke war der Gottesdienst zugleich Abschluss eines gemeinsamen Wochenendes. Die Bezirksvorsteher, Bezirksevangelisten sowie Bischöfe und Apostel waren am Freitagabend gemeinsam mit ihren Ehefrauen zu den diesjährigen Bezirksämtertagen in Schildow zusammengekommen.

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