Virtueller Vorstehertag in Berlin-Brandenburg

Der Vorstehertag für das Jahr 2020 war für den 7. November 2020 geplant. Die Corona-Pandemie machte nun ein neues Format notwendig. So fand die Veranstaltung im Internet via Livestream und Videokonferenz statt.

"Wir leben in einer besonderen Zeit", begann Bezirksapostel Wolfgang Nadolny seine Ansprache an die Gemeindeleiter der Gebietskirche Berlin-Brandenburg. Seit März sei es wegen der Pandemie schwierig, das kirchliche Leben aufrecht zu erhalten. Dennoch sei er sehr dankbar "und auch ein wenig stolz auf unsere Brüder und Schwestern". Diese hätten sich ganz überwiegend an die staatlichen und kirchlichen Vorgaben zum Infektionsschutz gehalten. Dabei hätten die Gemeindevorsteher immer in der ersten Reihe gestanden. Der Bezirksapostel bedankte sich für alle Bemühungen, den Kontakt zu den Amtsträgern und Mitgliedern der Gemeinden nicht abreißen zu lassen. Ihm sei bewusst, dass dies nach wie vor mit großen Anstrengungen verbunden sei.

Ein Feuer anzünden

Für den geistlichen Impuls verwendete er Verse aus dem Evangelium des Lukas: "Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu werfen; was wollte ich lieber, als dass es schon brennte! Aber ich muss mich taufen lassen mit einer Taufe, und wie ist mir so bange, bis sie vollendet ist!" (Lukas 12, 49-50) Mit dem Bild des Feuers seien das Evangelium, die frohe Botschaft von der Erlösung der Menschen, aber auch der Heilige Geist gemeint, so der Bezirksapostel weiter.

Zum Evangelium stehen

Jeder könne selbst prüfen, ob das Feuer der Liebe zu Gott und dem Nächsten in ihm brenne. Sei dies der Fall, "begegnen wir der Liebe Gottes mit aufrichtiger Liebe". Auch würden dann Entscheidungen mit dem Evangelium abgeglichen, also mit dem Ziel getroffen, die Gemeinschaft mit Gott zu stärken. Aber auch das Streben nach Einheit und das Ausmaß der Freude in Christus seien Gradmesser. Das Evangelium könne seine ganze Wirkung nur entfalten, wenn der Gläubige der eigenen Erlösung genügend Zeit widme und sich von Wesenszügen löse, die mit dem Wesen Jesu Christi unvereinbar sind. Dann werde aus einer Begeisterung über das Evangelium "eine tiefe, innere Überzeugung". Wer sich mit dem Evangelium intensiv beschäftige, nehme auch von Meinungen Abstand, die dem göttlichen Willen entgegenstehen.

Spaltungen vermeiden

Es sei falsch, über Fehler nicht zu sprechen, sie zu verschweigen, so Bezirksapostel Nadolny weiter. Das könne zu einer inneren Verbitterung führen. "Lasst uns offen über die Dinge sprechen, die uns nicht gefallen." Während das Feuer des Heiligen Geistes Menschen auch über ihre unterschiedlichen Meinungen und Wahrnehmungen hinweg verbinde, könne 'fremdes Feuer' auch spalten. "Trefft Entscheidungen immer unter der Einflussnahme des Heiligen Geistes. Bittet Gott darum, dass er durch seinen Geist eure Entscheidungen beeinflussen möge", riet der Bezirksapostel. Der Heilige Geist verhindere Spaltungen und führe zusammen. "Achten wir auf den Geist des Bösen, der spalten will und lassen wir das nicht zu." Gerade in der aktuellen Lage sei es wichtig, zusammenzuhalten.

Weitere Themen

Im weiteren Verlauf des Vorstehertages berichtete Priester Guido Wernicke, Leiter der Kirchenverwaltung, über die aktuellen Kennzahlen und die Entwicklungen in der Gebietskirche. Heiko Nevermann, Leiter der Bauabteilung, gab den Teilnehmern einen Überblick über die geplanten Baumaßnahmen und deren Stand. Im Anschluss führten Apostel Klaus Katens, Bezirksevangelist Karsten Hühn und Hirte Matthias Pirlich ein Gespräch via Videokonferenz über das "Kirchliche Leben in der Pandemie". Hierbei wurden sowohl der Umgang mit der Infektionsschutzrichtlinie als auch praktische Themen und Erfahrungen in den Gemeinden diskutiert.

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