Jahresauftakt für ehrenamtliche Seelsorger

Am Vormittag des 13. Januar 2019 feierte Bezirksapostel Wolfgang Nadolny den Gottesdienst mit seinen Mitarbeitern: Seelsorger aus dem Berliner Stadtgebiet waren mit ihren Frauen nach Berlin-Lichtenberg eingeladen. Der Gottesdienst wurde via Internet an weitere sechs Standorte übertragen. Insgesamt nahmen 1.300 Gläubige an dem Gottesdienst teil.

Es sei für ihn "ein großes Glück, so viele Brüder und Schwestern zu haben - so viele gläubige Menschen an meiner Seite zu wissen, die mit mir den Weg gehen, hin in die ewige Gemeinschaft mit Gott.", formulierte Bezirksapostel Wolfgang Nadolny zu Beginn des Gottesdienstes seine Empfindungen. Es sei ihm eine große Freude, "mit euch gemeinsam am Werk Gottes arbeiten und dienen zu können" und damit Menschen den Weg zum Heil in Gott weisen zu können. "Wir sind euch sehr dankbar für eure Unterstützung im zurückliegenden Jahr, für eure Treue, für eure Liebe, für eure Geduld, die ihr mit uns hattet und auch für eure Gnade." Die Apostel seien sich bewusst, dass sie nicht immer alles richtiggemacht hätten und es dabei auch zu Verletzungen gekommen sein könnte. Das sei nie Absicht gewesen, es sei nie um persönliche Dinge gegangen, "sondern darum, das zu tun, was die Brautgemeinde dem Ziel des Glaubens näher bringt".

Die Grundlage für den Gottesdienst bildete der ersten Brief des Johannes: "Und das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis. Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und wandeln doch in der Finsternis, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit. Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut Jesu, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde." (1Joh 1,5-7)

Beim Lesen des Briefes spüre man, so der Bezirksapostel, wie Apostel Johannes für Jesus Christus brannte. Er habe noch unter dem Eindruck der engen Gemeinschaft mit ihm gestanden und den Kern des Evangeliums verteidigt: Die frohe Botschaft von der Errettung der Menschen aus ihrer Sünde. In dem Brief gehe er gegen verbreitete Irrlehren vor, die Jesus Christus als Sohn Gottes in Frage gestellt und eine besondere Weihe und Erkenntnis als Fundament der Errettung gelehrt hätten. Johannes sei ein Augenzeuge der Taten Jesu gewesen und habe als solcher Stellung bezogen gegen alles, was gegen das Evangelium stand.

Licht schafft Sicherheit und macht Reichtum sichtbar

Mit dieser Aufgabe sei auch das Apostolat heutiger Zeit betraut. Das Licht Gottes mache deutlich sichtbar, welche Verhaltensweisen und Denkmuster sich nicht mit dem Evangelium vertragen. "Wenn wir Gemeinschaft mit Gott haben wollen, müssen wir im Licht wandeln. Dann dürfen wir das Licht nicht scheuen." Die Zeit sei zu ernst, sich selbst etwas vorzumachen. Die Grundsatzfrage laute: Wer ist dieser Gott für mich? "Gott ist Licht. Er macht die Sünde deutlich. Und Gott ist Liebe und er vergibt."

Durch das Licht könne man aber auch einen vorhandenen Reichtum erkennen, nahm Bezirksapostel Nadolny Bezug auf das Jahresmotto "Reich in Christus". Dazu gehörten die Gläubigen in den Gemeinden. Kinder und Jugendliche seien heute manchmal anders als in früherer Zeit. "Aber sie sind gläubig!", unterstrich er. Das sei ein erkennbarer Reichtum in der Gemeinde. Und auch die ehrenamtliche Arbeit sei ein Reichtum der Kirche, ein Reichtum der Gemeinden. Auch bei zurückgehenden Mitgliederzahlen habe man bisher Gottesdienst feiern können. Dies dürfe jedoch kein Grund für eine aufkommende Sorglosigkeit sein, sie führe in einen Trugschluss. "Wenn wir uns darauf ausruhen, dann geht dieser Reichtum verloren."

Individuelle Seelsorge, ein Markenzeichen der Kirche

Die individuelle Seelsorge habe die Kirche stark gemacht. Jeder Seelsorger solle deshalb eine gute Balance zu finden zwischen der eigenen Familie und der Seelsorge für die Gemeindemitglieder. Gesellschaftliche Veränderungen dürften die Seelsorge nicht verhindern, ein Verhältnis gegenseitigen Vertrauens zwischen Gläubigen und Seelsorger sei bedeutend. Das Vertrauen zeige sich auch bei Konflikten untereinander: "Wir müssen darüber reden", stellte der Bezirksapostel klar. Unterschiedliche Blickwinkel würden ein vollständiges Bild geben. Aber "wenn dann eine Entscheidung getroffen ist, bitte, stellt euch dahinter." Diese Loyalität mache ihm die Arbeit im Kreis der Bezirksämter, Bischöfe und Apostel angenehm. "Das ist die Stärke in diesem Kreis."

Außerdem sei die Glaubwürdigkeit eines Seelsorgers entscheidend: Die Predigt könne nur dann glaubwürdig sein, wenn ihr auch die eigene Lebensführung entspräche. So sei die gottgewollte Ehe mehr als eine Interessengemeinschaft. Sie sei eine auf Liebe gründende, lebenslange Bindung vor Gott und der Gemeinde. Dabei solle jeder dem anderen dienen. Dann sei es nicht so wichtig, dass es einem selbst gut geht, sondern dass die Ehefrau, der Ehemann glücklich ist. Eine egoistische Haltung stehe gegen das Gebot der Nächstenliebe. Und bei Problemen? "Lasst uns darüber reden", warb Bezirksapostel Nadolny für eine frühzeitige Kommunikation.

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