Gemeindemitglieder verteilen Einladungen für das Konzert am Nachmittag

„Ich bin schon so oft vorbeigelaufen“ – Tage der offenen Tür in zwei Gemeinden

Die neuapostolischen Gemeinden Potsdam und Berlin-Kreuzberg luden im Juni zu Einblicken abseits von Gottesdiensten ein.

„Lasst uns miteinander singen, loben, danken dem Herrn“: Mit diesem Kanon beginnt der Tag der offenen Tür der Kirchengemeinde Potsdam am Samstag, den 18. Juni 2011. Nach monatelangen Vorbereitungen präsentiert sich die Gemeinde erstmals öffentlich in der Stadt.

Am Brandenburger Tor, Luisenplatz in Potsdam: Auf der einen Straßenseite wirbt ein Kaffeehersteller mit großer Bühne und Studenten um mehr Käufer, in unmittelbarer Nachbarschaft sammeln sich Schüler, Eltern und Lehrer um für mehr Geld und bessere Ausstattung der Schulen zu demonstrieren. Ebenfalls auf dem Platz: das Infomobil der NAK Berlin-Brandenburg. Ein großes Banner zieht die Blicke der Passanten auf sich. Gemeindemitglieder gehen mit einer handvoll Einladungen die Flaniermeile der Brandenburger Straße auf und ab: Glaubensgespräche beim Einkaufsbummel. Eine ältere Dame meint „ja an der Kirche am Friedhof in der Heinrich-Mann-Allee bin ich schon oft vorbei gelaufen – jetzt komme ich auch mal rein.“ Und ein Ehepaar aus Delaware, im amerikanischen Mittelwesten, die zu einer Hochzeit in der Stadt weilen konstatieren verblüfft: „Very nice, an invitation of the new apostolic church!“

Chorkonzert als Höhepunkt

Derweil haben Kirchenmitglieder an der Kirche Zeltdächer fürs Gemeindefest aufgebaut. Auf den Kirchenstufen sitzen Kinder, am Eingang begrüßen junge Schwestern interessierte Gäste, für Speisen und Getränke ist gesorgt. Ein großes Transparent hat seit Wochenbeginn Spaziergänger, Friedhofsbesucher, Auto-, Fahrrad- und Straßenbahnfahrer auf den Termin hingewiesen. Besucher können beim Blumenschmücken am Altar helfen, sich über die 110jährige Geschichte der Gemeinde informieren oder Eindrücke aus der Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit sammeln.

Um 17 Uhr beginnt mit über 200 Besuchern das Chorkonzert als Höhepunkt des Tages mit dem Lied „Sei nur stille zu Gott“. Dirigent Heiko Schultze hat dazu mit Organisten und 35 Sängerinnen und Sängern wochenlang geprobt um die „Deutsche Messe“ von Franz Schubert darzubieten. Am Schluss bedankt sich der Gemeindechor nach mehr als einer Stunde mit der Zugabe das „Geistliche Lied“ von Johannes Brahms und dem vielstimmigen „Amen“.

Offene Türen auch in Kreuzberg

Bereits am Pfingstsamstag, den 11. Juni, öffnete die Gemeinde Berlin-Kreuzberg ihre Tore für die Öffentlichkeit. Da besonders junge Familien mit Kindern erwartet wurden, hatten die Organisatoren das Angebot darauf ausgerichtet. So gab es für die Kinder unter anderem Bastelarbeiten, Kinderschminken und eine Hüpfburg.

Im Kirchenraum wurde über Neuapostolische Kirche in Berlin und die Entwicklung der Gemeinde Berlin-Kreuzberg informiert. Zur jeden vollen Stunde sang der Chor einige Lieder, mal im Kirchenraum, mal auf dem Hof oder vor dem Kircheneingang auf der Straße. Auch die Kreuzberger Gemeinde hatte das Infomobil als Unterstützung im Einsatz.

ES/RW/DZ/jel

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