Aus Berlin-Lichtenberg wurde via Internet in weitere neun Gemeinden übertragen.

Das Gottesbild der Umgebung prägen

Am Sonntag, 22. Januar 2017 versammelten sich zirka 580 Amtsträger mit ihren Frauen in der Kirche Berlin-Lichtenberg. Bezirksapostel Wolfgang Nadolny feierte mit seinen meist ehrenamtlichen Mitarbeitern Gottesdienst. Dieser wurde via Internet in weitere neun Kirchen der Region übertragen. Im Verlauf des Gottesdienstes gab der Bezirksapostel eine weitere Fusion bekannt: Die Kirchenbezirke Berlin-Nord und Eberswalde werden im Juni zum Bezirk Berlin-Brandenburg-Nord, unter der Leitung von Bezirksältesten Thomas Härm, zusammengelegt.

Nach seinem Dank für "Gebet, alle liebevolle Gedanken und eure Mitarbeit" an die Amtsträger und ihre Ehefrauen wählte Bezirksapostel Nadolny Jesaja 49,3-5 als Grundlage für den Gottesdienst. Der Prophet habe in einer schweren Zeit gelebt. Zu der Zeit, in der das Nordreich Israels zerstört wurde und 10 Stämme untergingen, seien auch die Stämme Benjamin und Juda im Südreich bedroht gewesen. Das habe in Jesaja den Zweifel geschürt, ob seine Arbeit nicht ohnehin vergebliche Mühe wäre. Diese Frage sei hier und da auch unter Amtsträgern zu hören, so der Bezirksapostel. "Warum mache ich das eigentlich? Arbeite ich umsonst? Wo sind Erfolg und Ergebnis?" Und selbst Jesus Christus hätten diese Fragen nicht unberührt gelassen. Er habe Enttäuschungen, Niederlagen und sogar Verrat erlebt. Auch das Gefühl der Verzweiflung sei ihm nicht fremd gewesen, wie sich an seinem Ausruf am Kreuz 'Mein Gott, warum hast du mich verlassen?' zeige. Er sei dabei aber über jede Niederlage erhaben gewesen und schließlich drei Tage nach seinem Tod auferstanden. Durch die Taufe mit Wasser und Heiligem Geist habe ein Mensch nicht nur Anteil am Leid und Tod Christi, sondern auch an seiner Auferstehung.

Nicht den Glauben rauben lassen

"Dadurch, dass wir Christus angehören, haben wir Anteil an ihm." Er sei nach seiner Auferstehung denen erschienen, die schon vorher daran geglaubt haben, dass er Jesus Christus sei. "Sie wussten: Jawohl, dass ist der Sohn Gottes". Auch das könne man auf die heutige Zeit übertragen, so der Bezirksapostel weiter. Es sei eine Aussage Gottes: 'Du bist mein Knecht, du bist meine Magd.' "Gott ist unser Vater - niemand kann sich dagegenstellen. Lassen wir uns das durch nichts und niemanden rauben!" Hinter der Ordination in ein Amt stehe dieser göttliche Wille - "nicht die Notwendigkeit in einer Gemeinde." Gott wolle seine Größe den Menschen mitteilen, "durch dich und mich". "Wir prägen das Gottesbild in unserer Umgebung." Davon dürfe auch nicht ablenken, dass die Gemeinden immer kleiner werden. "Das ist nun mal unsere Zeit", so der Bezirksapostel. Jesus Christus sei von den Jüngern gebeten worden, ihnen den Vater zu zeigen und antwortete 'Wer mich sieht, sieht den Vater.' Die Aufgabe sei deshalb, Gott im eigenen Leben zu verherrlichen - sein Wirken den Menschen nahe zu bringen.

Verantwortung übernehmen

Das gelte auch, wenn man Gott in seinen Entscheidungen nicht verstünde. Saul habe die Anordnung Gottes, das Volk der Amalekiter zu vernichten, nicht befolgt. Er habe sich herausgeredet, das Volk habe das gute Vieh Gott opfern wollen. "Ich verstehe nicht, warum Gott das so angeordnet hat", so der Bezirksapostel. Es entziehe sich seinem Verständnis von der Liebe Gottes. Aber "Steht mir die Bewertung zu?", fragte er weiter. Bezirksapostel Nadolny rief die leitenden Amtsträger dazu auf, Verantwortung zu übernehmen. "Wir müssen Entscheidungen treffen!", aber man müsse "vorher über alles reden.", warb er für ein kommunikatives Miteinander. Es gelte, sich nicht hinter dem Kollektiv zu verstecken, wenn man Verantwortung habe. Aber einer zu treffenden Entscheidung müsse "Gespräch, Beratung und Gebet vorausgehen". Zu weiteren Predigtbeiträgen rief er Bezirksältesten Bodo Thurmann, Bischof Harald Bias und Apostel Klaus Katens.

Der Ämtergottesdienst im Januar ist einer von zwei zentralen Gottesdiensten für die meist ehrenamtlichen Seelsorger der Gebietskirche. Zu ihm lädt der Bezirksapostel, im Gegensatz zum Gottesdienst im Spätsommer, auch die Ehefrauen der Amtsträger ein. Die Gottesdienste für die Gemeinden der Gebietskirche fanden am Sonntagnachmittag statt.

Fotos/Text: jel

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