Bezirksorchester

"Singen für Ruheständler" in Lichtenberg

Unter der Überschrift "...freuet euch! Heimwärts geht´s jubelnd zum Himmelreich", entnommen dem Refrain des Gesangbuchliedes "Es geht heimwärts, ihr Pilger", fand am Nachmittag des 5. November 2016 das jährliche "Singen für Amtsträger im Ruhestand" statt. Dazu waren auch ihre Ehefrauen, Amtsträgerwitwen und die Gemeindevorsteher mit ihren Ehefrauen eingeladen. Das musikalische Programm bestritten Chöre und Instrumentalisten aus dem Kirchenbezirk Eberswalde. Einen Tag vor dem Gottesdienst für Entschlafene diente die Feierstunde auch dessen Vorbereitung und ermöglichte es den Teilnehmern, ihren Blick für die jenseitige Welt und den umfassenden Heilswillen Gottes zu weiten. Der Leiter der Gebietskirche, Bezirksapostel Wolfgang Nadolny, Apostel Klaus Katens und Bezirksältester Thomas Krack erinnerten in ihren Wortbeiträgen auch an den am 1. November 2016 unerwartet verstorbenen Apostel i. R. Sieghard Behr. 

Zum Auftakt des Nachmittags trugen Orgel, Orchester und der vierzigköpfige, gemischte Bezirkschor Eberswalde das Lied "Jerusalem, du hochgebaute Stadt" vor. Bereits damit kündigte sich an, dass die Zuhörerschaft sorgfältig eingeübte, musikalisch exakte und mit Herz vorgetragene Darbietungen erwarten sollten. Die meisten der á capella oder mit instrumentaler Begleitung vorgetragenen Lieder, aber auch zwei reine Orchestervorträge und eine Orgelfantasie über das Lied "Auf ewig bei dem Herrn" waren den Zuhörern nicht unbekannt. So wurden unter anderem die Lieder "Stille, o sei stille", "Kennst du den Freund" und "Treff ich dich wohl bei der Quelle" einfühlsam vorgetragen.

Ein Kinderchor und jugendliche Sänger erweiterten das musikalische Spektrum mit ihren Vorträgen. Mit dem Lied "Die Sonne, die Erde" brachen die Kinder aus dem Reigen eher getragener Melodien aus und unterstrichen dadurch ihr "... freuet euch" des Nachmittagsmottos mit einem fröhlichen Vortrag. Ein weiteres Lied, "Herr, gib mir Mut zum Brücken bauen", gestalteten sie mit begleitenden Gesten lebendig und anschaulich. Eine Gruppe von 12 jugendlichen Vokalisten erfreuten, unterstützt durch Klavier, Geige, Flöte und dezent eingesetzter Kistentrommel (Cajón) mit den Liedern "Meine Zeit in deinen Händen" und - dem einzigen englischen Titel des Programms - "Majesty".

Aus den Gedanken zu dem verstorbenen Apostel Sieghard Behr wird den Teilnehmern der Feierstunde wohl besonders in Erinnerung bleiben, was Bezirksältester Krack von ihm berichtete. In den Gemeinden der Gebietskirche fanden am 2. November 2016 Andachten zur Vorbereitung des Gottesdienstes für Entschlafene statt. In der Gemeinde des Apostels sollte dabei auch die Möglichkeit gegeben werden, im Gedenken an die Verstorbenen etwas auf den Altar zu legen. Apostel Behr hatte dazu kurz vor seinem Tod etwas gebastelt: Ein aus Filz ausgeschnittenes Herz mit der Aufschrift "Hier ist mein Herz". Diese schöne Haltung habe er hinterlassen und gleichsam damit "das Zeitliche" gesegnet. Auf die eigentliche Bedeutung des Ausdrucks "das Zeitliche segnen", der eher umgangssprachlich benutzt wird, war der Bezirksvorsteher zuvor eingegangen. Er erläuterte, dass früher Sterbende oft vor ihrem Tod die Familie zusammengerufen hätten, um sie zu segnen, damit die Verbindung zu Gott erhalten bleibe. Mehr als das Herz könne man nicht geben. Die Botschaft an sei: "Achtet auf Euer Herz, dass Ihr echt bleibt in Eurem Glauben."

Apostel Katens erinnerte an die Freude aus dem Glauben, dass Jesus Christus alle Menschen in das ewige Leben führen möchte. Er sei für alle Menschen gestorben. Trotz Sorgen, Krankheit und Trauer solle mit Blick auf das angestrebte Ziel Freude in den Gläubigen sein. In seinen Schlussworten dankte der Bezirksapostel den Akteuren für ihren Einsatz und wünschte allen für den kommenden Gottesdienst für Entschlafene ein "seliges Erleben" in dem Bewusstsein, dass es nicht um ein Ritual gehe oder eine Tradition, sondern dass sich wirklich "etwas bewege". Mit der ersten Strophe aus dem Gesangbuchlied "Singt unserm Gott und seinem Sohn" (Nr. 64) konnte zum Abschluss die versammelte Gemeinde ihre Gefühle zum Ausdruck bringen.

Text: MM
Fotos: jel

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