Stammapostel Schneider ist zu Gast.

Gottesdienst mit Stammapostel Schneider im Festzelt

Den Abschlussgottesdienst des Berlin-Brandenburger Jugendtages feierte Stammapostel Jean-Luc Schneider, internationales Oberhaupt der Neuapostolischen Kirche, am Sonntag, 28. Mai 2017 am Werbellinsee. In einem eigens für den Jugendtag aufgebauten Festzelt am Strand versammelten sich mehr als 1.200 überwiegend jugendliche Gläubige. Die Mehrheit von ihnen war von Himmelfahrt bis Sonntag auf dem Gelände untergebracht.

10 vor 10 im Zelt. Die Erlebnisse und Begegnungen der letzten Tage liegen in der Luft. Im beinahe vollständig besetzten Zelt legt sich langsam das Gewusel. Die Altarbühne ist mit blauen und grünen Blumen in den Farben des Jugendtages geschmückt. Wer genau hinschaut, kann in der Mitte das Logo aus gesteckten Blumen entdecken. Und noch eine Besonderheit fällt auf: Die Gebietskirche hat neue Patenen für das Heilige Abendmahl angeschafft. Sie kommen heute erstmals in großem Rahmen zum Einsatz.

Stammapostel Jean-Luc Schneider predigt über Schätze. Er hat für den Gottesdienst einen Vers aus dem Matthäusevangelium gewählt: "Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen." (Matthäus 6,20). Doch zunächst dankt er den versammelten Jugendlichen. Es gäbe viele Gründe zur Dankbarkeit, aber er möchte "danken für eure Bereitschaft, euch in den Dienst des Herrn zu stellen, sein Evangelium zu verkünden und für den Nächsten einzutreten." Er habe das Wochenende als wohltuend und stärkend empfunden und versucht alle Gedanken aufzunehmen, "weil ich weiß, dass sie aus dem Heiligen Geist kommen."

Von Irdischem und Himmlischem

Das Bibelwort sei nicht sehr beliebt, so Stammapostel Schneider. Ganz klassisch würde man sagen, das Irdische sei vergänglich, man sollte das Himmlische priorisieren. Aber Jesus Christus habe das Leben auch genossen, habe auch gefeiert. Nicht alles Irdische könne also schlecht sein, folgert der Stammapostel. Irdische Schätze würden gar dabei helfen, das eigenen Leben zu gestalten. "Wir sollen nicht nur leiden und verzichten, sondern das Leben genießen." Wichtig sei die richtige Priorisierung, bei der Suche eines Schatzes im Himmel. "Das ist Jesus Christus, der große Schatz, der ewigen Wert hat." Und dann formuliert er einzelne Facetten dieses Schatzes: an Jesus Christus glauben, Jesus Christus erkennen und sich sein Wesen, seine Gedanken, seine Gefühle aneignen. "Das ist Jesus Christus haben", ist er überzeugt. Aber dieser Schatz falle nicht vom Himmel. Man müsse sich mühen ihn zu finden, ihn suchen und den Schatz bewahren.

Gebet - Wort - Gemeinschaft

Jesus Christus im Gebet suchen, könne niemand anderes für einen übernehmen. Auch sei das Wort Gottes, in der Heiligen Schrift und im Gottesdienst kein fertiges Produkt. "Man muss etwas mit ihm anfangen, mit ihm arbeiten." Aber auch die Vorbereitung auf den Gottesdienst dürfe man niemand anderem überlassen wollen. Diese persönliche Arbeit "kann niemand für uns machen". Und auch in der Gemeinschaft könne man Einblicke in die Natur Jesu erhalten. "Wenn wir diesen Schatz sammeln sind wir reich." "Wir haben einen wunderbaren Freund in Jesus Christus", ruft er den Jugendlichen zu. Wer diesen Schatz besitz habe Gewissheit "ich habe einen, der liebt mich auch wenn ich mal einen dummen Fehler mache". Niemand könne diese Liebe antasten. Jesus Christus sage einem immer die Wahrheit. Das mache frei von allen Bindungen und irdischen Dingen. "Wir brauchen das Irdische, aber mein Glück ist davon nicht abhängig", fasst er diese Gedanken zusammen. Wer Jesus Christus habe, habe die Weisheit Gottes. Das habe nichts mit Alter oder Erfahrung zu tun, es mache auch Entscheidungen nicht automatisch besser. "Aber wer Jesus Christus einbezieht kann nie total falsch liegen, solche Entscheidungen wirst du nie bereuen", ist er sich sicher. Und er wird auch nicht egoistisch denken, sondern weise im Umgang mit dem Nächsten und auch weise im Umgang mit der Umwelt sein in dem Bewusstsein, das habe Gott geschaffen. "Lasst uns Schätze im Himmel sammeln, damit wir heute schon die Bedingungen erfüllen können um das ewige Leben zu haben, aber auch heute schon lebensfrohe, erfolgreiche Gotteskinder sein können."

Zeit finden

"Hast du einen Moment Zeit? Für dich? Für deinen Nächsten? Für deinen Meister Jesus Christus?" Mit dieser Frage wandte sich Apostel Clément Haeck in seinem Predigtbeitrag an die Jugend. Nicht von morgens bis abends sei gefragt, man müsse ja auch noch schlafen und arbeiten und auch eine Party sei mal zu feiern. Aber dazwischen? Wer sich Zeit nehme für den Nächsten, Zeit für das Gebet und Zeit für die Feier des Heiligen Abendmahls sei wirklich reich. Ein Schatz liege nicht immer an der Oberfläche, fuhr Apostel Martin Schnaufer fort. Jesus Christus sei "der Freund schlechthin, der uns versteht, sogar, wenn wir uns selbst nicht verstehen". Jesus Christus gebe die Perspektive, "die alles überragt. Du bist deinem Seelenbräutigam so viel wert."

Die Zukunft meiner Kirche, das seid ihr

Viele würden mit Sorge auf die Zukunft der Kirche blicken, begann Bezirksapostel Bernd Koberstein seinen Predigtteil. Er habe sich gefragt, wie er das sehe. Und gab gleich die Antwort: "Mit einer riesigen Freude und großem Stolz, denn die Zukunft der Kirche seid ihr!" Gott habe seinen Sohn auf die Erde gesandt, "weil du für ihn ein Schatz bist". Auch wenn alles zusammenbreche, nichts mehr funktioniere, man das Gefühl habe, von niemandem geliebt zu werden: "Jesus liebt dich!" Jesus Christus sei nicht Religionsgründer oder Wegweiser, Jesus Christus ist der Weg. "Jugend, wir müssen mehr und mehr sehen, wer ist er für mich?" Er sei der Seelenbräutigam. Der, der "mich in jedem Augenblick vor seinem Vater vertritt." Er sei das Haupt seiner Kirche, der, der wiederkommt. Aber nicht imaginär: "Das ist er für dich. Das ist dein Schatz!" Er sei immer im Einssein mit seinem Vater gewesen. "Das ist Freiheit!" Darüber hinaus wolle Jesus Gemeinschaft mit den Gläubigen. In der Heiligen Schrift sei nur einmal davon zu lesen, dass Jesus Christus zu seinem Vater 'ich will' gesagt hat, als er über die Zukunft seiner Jünger sprach. Heute sage er "Vater ich möchte mit der jugendlichen Schwester, mit dem jugendlichen Bruder, mit dem Freund einmal in Ewigkeit zusammen sein."

Mit dem Gottesdienst endete der Jugendtag 2017, nach einer gemeinsamen Mahlzeit machten sich die Teilnehmer wieder auf den Weg nach Hause. Weitere Berichte über Veranstaltungen finden Sie auf der Webseite jugendtag.nak-bbrb.de.

Text: jel
Fotos: hdk

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