Der Kirchenraum reicht nicht aus.

Festwochenende in Zehdenick

Am Wochenende 16. und 17. Mai 2015 feierte die Gemeinde Zehdenick ihr 125jähriges Bestehen. Mit eingeladen waren auch in den vergangenen Jahren verzogenen Mitglieder. Der Samstag stand im Zeichen der Gemeinschaft. Anlässlich einer Feierstunde gratulierten Bürgermeister Arno Dahlenburg und Pfarrer Andreas Domke von der evangelischen Kirche den Gemeindemitgliedern. In ihren Grußworten stellten sie vor allem das ehrenamtliche Engagement als wichtige Aufgabe in der Gesellschaft in den Mittelpunkt. Umrahmt wurde die Feierstunde durch den Jugendchor des Kirchenbezirks Eberswalde.

Bezirksapostel Wolfgang Nadolny besuchte die Gemeinde am Sonntag. Im Festgottesdienst äußerte er den Wunsch, die Gemeinde möge auch „weiterhin als ein Ort des Friedens“ wahrgenommen werden. Ähnlich äußerte er sich bereits in seinem Grußwort zum Jubiläum der Gemeinde. „Dort wo Friede herrscht, fühlen wir uns wohl. Dort halten wir uns gern auf.“ Ein solcher Ort entwickle Anziehungskräfte, alle wollten dorthin. „Lasst den Frieden Christi euer besonderes Kennzeichen sein und bleiben“, gab er der Gemeinde mit auf den Weg.

Im oberen Havelland war Zehdenick die erste Stadt mit einer apostolischen Gemeinde. Erste neuapostolische Gottesdienste wurden hier bereits 1890 gefeiert. Binnenschiffer hatten die Botschaft vom neuapostolischen Glauben in die etwa 60 Kilometer nördlich von Berlin gelegene Stadt gebracht. Und so waren es auch Schiffer und Handwerker, die die Gemeinde gründeten. Bereits 1898 wurde das erste Kirchengebäude durch Stammapostel Friedrich Krebs geweiht. Erster Gemeindeleiter war Julius Fischer. Doch nach stetigem Wachstum der Gemeinde kam es um die Jahrhundertwende zum Konflikt zwischen Julius Fischer und der Kirchenleitung der Neuapostolischen Kirche. Hintergrund waren unterschiedliche Lehraussagen zur Wiederkunft Christi, die nicht beigelegt werden konnten. Anfang 1902 wurde Julius Fischer, zu diesem Zeitpunkt als Bezirksältester tätig, durch Stammapostel Krebs des Amtes enthoben. Mit etlichen ihn begleitenden Gemeindemitgliedern hielt er weiter Zusammenkünfte ab. Nachdem er von seinen Anhängern als Apostel gerufen wurde, ging aus diesen die Gemeinschaft „Apostelamt Juda“ hervor.  

Die Gemeinde Zehdenick hat heute zirka 100 Mitglieder, davon sind etwa 50 aktiv. Zwei Priester und ein Diakon kümmern sich an der Seite des Vorstehers der Gemeinde um die Seelsorge. Die Jugend ist mit der Gemeinde Liebenwalde in einem Sprengel organisiert. Ein kleiner Chor, oft nur 3-stimmig umrahmt die Gottesdienste. 

Text: N.B./jel
Fotos: G.S.

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