Jährliche Tagung der Gemeindevorsteher

Am Samstag, 13. Oktober 2018, trafen sich Gemeinde- und Bezirksvorsteher und deren Vertreter in der Seminar- und Begegnungsstätte Neukölln. Bezirksapostel Wolfgang Nadolny hatte zu dem Vorstehertag eingeladen. Auch die weiteren Mitglieder des Landesvorstandes, Apostel Klaus Katens und die beiden Bischöfe Udo Knispel und Harald Bias, waren mit dabei. Neben gemeindlichen Themen standen auch Informationen zum Internationalen Jugendtag 2019, zu den Finanzzahlen der Gebietskirche und zum Datenschutz im Mittelpunkt.

"Maran atha, unser Herr kommt - das gilt immer noch", stellte Bezirksapostel Wolfgang Nadolny in seinen einleitenden Worten klar und warb dafür, von diesem Gedanken nicht abzurücken. Die versammelten Amtsträger seien nicht nur "einfach Gemeindeleiter oder Organisatoren, sondern Knechte Gottes" und damit ausgerüstet mit göttlicher Vollmacht. Auf der Grundlage der Heiligen Schrift und des Katechismus würden sie in dieser Vollmacht das Evangelium Jesus Christus verkündigen. Auch wenn sich Misserfolge und Enttäuschungen nicht vermeiden ließen, "ziehen wir unsere Motivation aus der Liebe zu Gott und zu unserem Nächsten".

Sonntagsgottesdienste beginnen ab 2019 um 10 Uhr

Ab 6. Januar 2019 werden die sonntäglichen Gottesdienste in der Gebietskirche Berlin-Brandenburg um 10 Uhr beginnen, informierte Bezirksapostel Nadolny. Man habe in der Landesversammlung, der neben den Aposteln und Bischöfen auch die Bezirksvorsteher angehören, darüber diskutiert. "Natürlich gibt es immer ein für und wider", aber nach eingehender Beratung sei die Entscheidung gefallen. Ein entsprechendes Schreiben informiert dazu in Kürze die Kirchenmitglieder.

IJT-Botschafterin auf dem Vorstehertag

Auch der Internationale Jugendtag hatte seinen Platz in der Tagesordnung. IJT-Botschafterin Lara Thiele informierte gemeinsam mit Bischof Udo Knispel über den Anmeldeprozess, der am 14. Oktober 2018 startete. Die Anreise der Jugendlichen und ihrer Betreuer werde mit dem Zug erfolgen. Die Gebietskirche habe dafür einen Sonderzug gechartert, der die Jugendlichen am Himmelfahrtstag nach Düsseldorf und am Sonntag darauf wieder zurück nach Berlin-Brandenburg bringt. Einzelheiten zum Start und der Route würden in einer separaten Information Anfang des Jahres 2019 folgen. "Brüder, das war 2009 zum Europa Jugendtag ein Erlebnis, das habe ich bis heute nicht vergessen." Neben Fragen der Sicherheit und des Umweltschutzes stünde vor allem das Gemeinschaftsgefühl im Fokus, so Bischof Knispel.

Vortrag zum Datenschutz

Zum Thema Datenschutz referierte der Datenschutzbeauftragte der Neuapostolischen Kirche Berlin-Brandenburg, Rechtsanwalt Michael Lahni. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts habe sich die Neuapostolische Kirche in der Datenschutzrichtlinie ein eigenes Gesetz gegeben. Dieses korrespondiere mit der europäischen Datenschutzgrundverordnung und dem Bundesdatenschutzgesetz. Grundlegende Forderungen seien vor allem die unmittelbare Datenerhebung und eine strenge Zweckbindung. Die Persönlichkeitsrechte der Mitglieder seien dabei durch die Datenschutzrichtlinie geschützt. "Das Mitglied muss davor geschützt werden, dass seine Daten für andere Zwecke ausgewertet oder genutzt werden. Dabei geht die Kontrolle immer von den Betroffenen selbst aus."

Die Kirche zu den Menschen bringen

Nach der Mittagspause berichtete Rainer Scholz über seine Einsätze mit dem Infomobil. Ihm werde immer wieder die Frage gestellt, ob denn das Infomobil überhaupt lohne. "Man kommt mit vielen Leuten in Kontakt", resümiert der im Ruhestand befindliche Gemeindeevangelist. Neugierig machen, sei damit ganz einfach. Und dann erzählt er Einzelheiten: Wie er mit einem kleinen Jungen und seiner Mutter ins Gespräch kam, weil das Infomobil mitten auf dem Marktplatz stand oder von Fußballfans, mit denen er erst über die letzten Ergebnisse und dann über Kirche sprechen konnte. Ein anderes Mal habe er helfen können, den Kontakt zu einem Kirchenmitglied wiederherzustellen. Nach etlichen Monaten, in denen kein Kontakt zur Gemeinde bestand, sei er plötzlich auf dem Marktplatz angesprochen worden - "seither ist sie jeden Gottesdienst wieder in der Gemeinde". Wichtig sei, die "Menschen neugierig zu machen, ins Gespräch zu kommen". Dabei gehe es viel mehr um den persönlichen Kontakt, als darum, seitenweise den Katechismus zitieren zu können.

Neue Finanzrichtlinie ab 2019

Verwaltungsleiter Guido Wernicke berichtet in seinem Vortrag, dass ab 2019 eine Finanzrichtlinie für die Gebietskirche eingeführt werde. Sie enthalte transparente Kompetenzregelungen für die Kirchenbezirke und Gemeinden. Darüber hinaus werde für zunächst zwei Jahr testweise ein sogenanntes Gemeindebudget eingeführt. Die Höhe des Budgets richtet sich nach der Anzahl der aktiven Gemeindemitglieder und wird im Turnus von zwei Jahren angepasst. Neben Bastelbedarf für Kinderunterrichte, Kleinreparaturen und anderen Dingen könnten davon zum Beispiel auch Teile eines Gemeindefestes finanziert werden.

Zahlen, Daten, Fakten

Außerdem stellte der Verwaltungsleiter die Entwicklung der Gebietskirche anhand der Zahlen des Jahres 2017 dar. Danach sei die Höhe der in den Opferstock eingelegten Spenden weiter stabil, die Spenden durch Überweisung auf das Spendenkonto seien erneut gestiegen. "Ich danke euch für eure Unterstützung und Hilfe, Brüder. Das alles ist Gottes Gnade, aber auch eure Unterstützung", kommentierte Bezirksapostel Nadolny diese Zahlen. Die Steigerungen der Einnahmen seien vor allem Verkäufe, das steigende Opferaufkommen und auf die Auflösung von Rückstellungen aus dem Bauförderprogramm FKE zurückzuführen, so der Verwaltungsleiter weiter. Durch den Baubetrieb seien auch die Ausgaben in 2017 weiter gestiegen. Die Ausgaben für die Kirchenverwaltung konnten dagegen in 2017 um etwa 6 Prozent gesenkt werden. Der Jahresüberschuss von etwa 0,5 Millionen Euro werden den Rücklagen zugeführt. Die Mitgliederentwicklung in der Gebietskirche sei weiter rückläufig und auch die Anzahl der aktiven Gemeindemitglieder sinke. Die Quote liege derzeit bei 45 Prozent. Es seien aber auch positive Zeichen erkennbar: Die Zahl derer, die das Sakrament der Heiligen Versiegelung empfingen, habe sich in 2017 gegenüber 2016 erhöht. Bezirksapostel Nadolny hatte bereits zum Informationsabend 2016 von etwa 50 Gemeinden im Jahr 2030 gesprochen. Er sei "der Wahrheit verpflichtet, auch wenn diese schmerzhaft ist". Die Konsolidierung der Kosten könne nur gelingen, wenn diese Verantwortung auch wahrgenommen werde. Es gelte, gemeinsam die Kirche für die Zukunft fit zu machen. "Da müssen wir zusammen stehen", so der Bezirksapostel.

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