hatten sich 384 Gottesdienstteilnehmer versammelt.

Stammapostel Leber in Sankt Petersburg: Nicht vom Weg Gottes abweichen

Am Sonntag, 21. Oktober 2012, feierte Stammapostel Wilhelm Leber einen Gottesdienst in Sankt Petersburg (Russland) in dem er zwei Apostel in den Ruhestand versetzte. Für Russland wurden zwei neue Apostel und zwei Bischöfe ordiniert, Kasachstan erhielt erstmals einen Bischof.

Stammapostel Leber legte seiner Predigt vor zirka 400 Gottesdienstteilnehmern das Bibelwort aus Hiob 23,11 zugrunde: „Denn ich hielt meinen Fuß auf seiner Bahn und bewahrte seinen Weg und wich nicht ab.“ Er rief die Gläubigen dazu auf, nicht nur in die Vergangenheit zu blicken sondern die Gegenwart zu nutzen. Dabei bezog er sich auf das berühmte Sankt Petersburg mit seinen vielen historischen und bedeutenden Gebäuden, Sehenswürdigkeiten und seinem kulturellen Zentrum. „Staunend zurückzuschauen ist zwar interessant“, so der Stammapostel, „aber es hilft einem heute nicht weiter.“ So seien die Berichte in der Bibel von Petrus und Paulus erbauend, es gelte aber heute, das Wort Gottes auch in der Predigt anzunehmen.

Der Weg – Christus nachfolgen

Hiob habe feststellen können, nicht vom Weg Gottes abgewichen zu sein. Dies solle auch für die Gläubigen heutiger Zeit Vorsatz sein. Der Weg Gottes sei ein Weg des Glaubens. “Wenn wir den Glauben verlieren, verlieren wir alles!“, erinnerte der Stammapostel. Es gelte, sich nicht von verschiedenen religiösen Meinungen beeinflussen zu lassen, sondern Gott zu vertrauen. Gerade bei Unsicherheiten, Problemen und Schwierigkeiten sei es wichtig, Vertrauen aufzubringen und Christus nachzufolgen. „Er ist unser großes Vorbild, nach ihm richten wir uns aus.“ Seinerzeit seien Jesus viele nachgefolgt aber nicht alle beim Herrn geblieben. „Unser Weg ist gekennzeichnet durch die Hoffnung auf die Wiederkunft Christi“, führte er einen weiteren Punkt des Weges Gottes an. „Jeden Tag kann er kommen.“ Dabei verwies er auf das Gleichnis Jesu vom treuen und bösen Knecht (vgl. Matthäus 24,48). Dieser sagte sich in seinem Herzen „Mein Herr kommt noch lange nicht“. Auch heute bestehe diese Gefahr, „Nach außen hin ist nichts sichtbar aber im Herzen ist man bereits abgewichen“.

Gemeinschaft pflegen

Der internationale Kirchenleiter ermunterte die Gläubigen die Gemeinschaft zu pflegen um den Weg Gottes gemeinsam zu gehen. Gemeinschaft sei sehr vielfältig: Ob in den Gottesdiensten, in Chorproben oder Ämterstunden - jeder solle sich einbringen, dann erlebe er die Schönheit des Glaubens. „Oft ist es so, dass man sich an den Fehlern der Anderen geärgert hat. Die Folge ist, das man abweicht und seinen eigenen Weg geht“. Der Stammapostel rief dazu auf, auf dem gemeinsamen Weg des Glaubens zu bleiben. Manche stellten zum Beispiel die Frage, ob das Apostelamt notwendig sei. Schließlich habe es ja zur Zeit Jesu Apostel gegeben, das sei vielleicht genug. „Wir wollen nicht abweichen von der Gemeinschaft mit den Aposteln“, das sei Bestandteil des neuapostolischen Glaubens auch wenn nicht alle Menschen diesen Glauben teilten, resümierte Stammapostel Leber.

Stammapostelhelfer Jean-Luc Schneider ermunterte die Gläubigen, den eigenen Standpunkt zu prüfen. Gott habe für jeden einen ganz persönlichen Weg bereitet und dieser Weg führe in die ewige Gemeinschaft mit ihm. Um vorwärts zu kommen, müsse man glauben, auch wenn man den Weg Gottes mal nicht verstünde.

Veränderungen im Arbeitsbereich

Nach der Feier des Heiligen Abendmahls folgte die Ruhesetzung der Apostel Vladimir G. Danilow und Alexander P. Kondraschow. Bereits Anfang Oktober hatte Bezirksapostel Nadolny in einem Rundschreiben die Veränderungen in Russland angekündigt „Die beiden Apostel haben bereits vor einiger Zeit das 60. Lebensjahr vollendet und damit nach russischem Recht das Rentenalter erreicht“, schrieb er seinerzeit an die Gemeinden. Stammapostel Leber rief sie zur Ruhesetzung an den Altar und dankte ihnen für ihren Einsatz: „Ihr seid nicht abgewichen und seid ein Beispiel für uns alle geworden!“ Apostel Danilov diente 19 Jahre als Amtsträger, davon 14 Jahre als Apostel und 2 Jahre als Bischof. Apostel Kondrashov war 22 Jahre Amtsträger, davon 16 Jahre Apostel.

Anschließend ordinierte er die bisherigen Bischöfe Marat Aktschurin (49) und Wladimir Lasarew (50) als Apostel für Russland. Die Bezirksältesten Wladimir Groo (44), Oleg Ljan (51) und Sergej Hanajew (56) empfingen das Bischofsamt. Mit Bischof Hanajew ist erstmals für das Land Kasachstan ein Bischof gesetzt. Apostel Bastrikow wird den Bereich von Apostel Danilow übernehmen und dafür seinen Wohnsitz von Jekaterinburg nach Sankt Petersburg verlegen. Apostel Aktschurin übernimmt den Arbeitsbereich von Apostel Sergej Bastrikow (Fernost-Russland). Bischof Groo wird die Apostel Bastrikow und Malyschew unterstützen. Apostel Lasarew wird den Arbeitsbereich von Apostel Kondraschow übernehmen, ihm wird Bischow Ljan zur Seite stehen.

Erste fremdsprachige Ausgabe des Katechismus in russischer Sprache

Am Ende des Gottesdienstes überreichte Bezirksapostel Nadolny dem Kirchenoberhaupt den gerade fertig gestellten Katechismus der Neuapostolischen Kirche in russischer Sprache. Damit ist die russische die erste fremdsprachige Ausgabe des Katechismus. Erst vor wenigen Tagen, auf der Bezirksapostelversammlung in Israel hatte Stammapostel Leber das erste gedruckte Exemplar des deutschsprachigen Katechismus in den Händen gehalten.

Während Stammapostel Leber und Bezirksapostel Schneider bereits am Montagmorgen zurückreisten, blieb Bezirksapostel Nadolny noch für mehrere Arbeitsbesprechungen in Sankt Petersburg. Am Montag fand unter seiner Leitung eine Konferenz aller russischen Apostel und Bischöfe und eine Konferenz der Bezirksämter aus Kasachstan statt.

Eine Galerie mit weiteren Fotos des Besuchs von Stammapostel Wilhelm Leber und seinem Helfer Jean-Luc Schneider finden Sie in unserer Bildergalerie.

DR/jel

Zurück
Teilen: