Schnell noch ein Gruppenbild als Erinnerung

Das Trennende überwinden - Stammapostel weiht Zepernick

Am Sonntag, 30. Juli 2017, weihte Stammapostel Jean-Luc Schneider, internationaler Leiter der Neuapostolischen Kirche, den Kirchenneubau in Zepernick/Panketal. Ihn begleiteten neben dem regionalen Kirchenleiter, Bezirksapostel Wolfgang Nadolny, Bezirksapostel Charles Ndandula aus Sambia und die Apostel Philipp Burren (Schweiz), Herbert Bansbach (Süddeutschland), Jens Lindemann (Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland) und Klaus Katens (Berlin-Brandenburg). Am Tag zuvor bereits feierte man mit Bürgermeister Rainer Fornell, den beteiligten Baufirmen und der Gemeinde die Fertigstellung des Neubaus.

Es sei auch für ihn etwas Besonderes, eine Kirche zu weihen, begann Stammapostel Jean-Luc Schneider seine Predigt. Die meisten Gemeinden rund um die Welt hätten überhaupt keine geweihte Kirche, in der sie zusammenkommen könnten. Er sei sehr dankbar, dass diese Kirche mit Hilfe anderer Gebietskirchen in Deutschland und der Schweiz finanziert werden konnte. Ganz besonders danke er den "vielen Geschwistern in Deutschland und der Schweiz, die immer wieder ihr Opfer in das Haus des Herrn bringen". Er verband das mit dem Wunsch, dass Gott diese Opfer besonders segnen möge.

Haus des Gebets, der Liebe und des Friedens

Und dann war es soweit: "In dem Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes weihe ich dieses Haus zum Hause Gottes. Dieser Ort soll zu einer Wirkungsstätte des Heiligen Geistes werden, in dem der Heilige Geist den Menschen Heil vermittelt durch Wort und Sakrament. Dieses Haus soll zu einem Gebetshaus werden, in dem Gläubige zusammenkommen und sich einigen, um zu Gott zu beten im Namen Jesu Christi. Dieses Haus soll zu einem Haus der Liebe Gottes werden, in dem sich Menschen in der Liebe Gottes begegnen und sich gegenseitig dienen im Sinne Jesus Christus. Dieses Haus soll zu einem Haus des Friedens werden, in dem sich jeder an- und aufgenommen fühlt, wo jeder willkommen ist und wo jeder den Frieden Gottes erleben kann."

Die Herrlichkeit Gottes erleben

Der Gedanke, im Frieden und gegenseitiger Liebe zu leben, nahm breiten Raum in der Predigt ein. Stammapostel Schneider hatte als Grundlage ein Psalmwort gewählt: "Eines bitte ich vom HERRN, das hätte ich gerne: dass ich im Hause des HERRN bleiben könne mein Leben lang, zu schauen die schönen Gottesdienste des HERRN und seinen Tempel zu betrachten." - ein Wort, dass für viele Übersetzer "ein absoluter Albtraum" sei, wie er anmerkte. Luther habe diese Stelle in der Heiligen Schrift sehr frei übersetzt. Der Urtext meine mit "Gottesdienst" die Dienste Gottes am Menschen, die Freundlichkeit Gottes, seine Zuwendung. Im Haus Gottes, unter seiner Zuwendung, sei es möglich, alles Trennende zu überwinden - denn Jesus Christus selbst habe die Gemeinschaft der Gläubigen zusammengefügt. Der Auftrag sei, "gemeinsam zu beweisen, dass wir trotz unserer Unterschiede eins sein können." Auf ein gemeinsames Gebet im Namen Christi werde Gott antworten, so der Stammapostel. Er wisse, dass "nicht jeder Gottesdienst ein überwältigendes Ereignis ist". Es helfe aber immer wieder dafür zu beten, dass "wir Gott erleben können. Dieser Wunsch könnte manchmal noch ein bisschen größer sein", so der Stammapostel.

Treue zu Gott - nicht wegen der Zahlen

Um Gott erfahren zu können, "muss man bei ihm bleiben". Das habe schon der Psalmist gewusst, und deshalb Gott darum gebeten, sein Leben lang im Haus des Herrn zu bleiben. Er sage das nicht als internationaler Kirchenleiter dem es darum ginge, die Kirchen zu füllen. Das habe nichts mit Zahlen zu tun. Es sei der Auftrag als Apostel, die Menschen zu Gott zu führen. Die heilende Wirkung des Geistes könne man erst in der Länge erleben. "Gott will dein Heil, mein Heil, das Heil des Nächsten!" Selbst wenn der Mensch am Ende seines Wissens sei, "hat Gott immer eine Lösung, einen Ausweg". So zeige sich die Herrlichkeit Gottes auch in seiner Gnade und im Heiligen Abendmahl.

Tempel Gottes sein

In seinem Brief an die Korinther weise Paulus diese darauf hin, dass sie ein Tempel Gottes seien. Gott wohne durch Gabe seines Geistes in den Gläubigen, so der Stammapostel. Man solle sich dessen bewusst sein, "dass wir die Gabe Heiligen Geistes haben". Er forderte dazu auf, einmal in sich zu gehen und "diesen Tempel zu betrachten", darüber nachzudenken, was Gott in diesem Tempel tue und vorhabe. "Herr sage mir, was soll ich machen, was hast du mit mir vor?" Durch diese Frage würden sich die Prioritäten des Lebens verändern, dann "sind sie klargeworden, der Heilige Geist hat geantwortet". Gleichzeitig wies er darauf hin, dass damit nicht etwa Hilfe bei profanen Entscheidungen gemeint sei, etwa die Frage nach einer Automarke. Nicht einmal die Frage, wen man heiraten solle. Der Heilige Geist erinnere daran, was für das Heil der Seele wichtig sei. "Lasst uns uns immer wieder bewusstwerden, über das Heil, dass Gott uns geschenkt hat, über das Vorhaben, dass Gott mit uns hat. Je mehr wir uns damit beschäftigen, je mehr Antworten bekommen wir."

Mit der Weihe fusioniert zunächst die Gemeinde Schildow, deren Gebäude am Donnerstag zuvor von Bezirksapostel Wolfgang Nadolny profaniert wurde, mit Zepernick. Perspektivisch werden auch Mitglieder der Gemeinden Biesenthal und Berlin-Buchholz in die Gemeinde integriert.

Weitere Fotos finden Sie in unserer Galerie.

Text: jel
Fotos: hdk

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