Am Sonntag, dem 6. November 2016 luden Sängerinnen, Sänger und Instrumentalisten des Bezirkes Südwest zu einem Chorkonzert unter dem Motto "Jesu, meine Freude" in die St. Nikolaikirche in Potsdam ein. Dieses um 17 Uhr beginnende Konzert wurde durch die Chorleiter Timon und Tobias Heinrich wie ein großer Dreiklang aufgebaut, in dessen Mittelpunkt die gleichnamige Bachmotette stand. Davor erklangen Lieder mit besonderem Bezug zur Ewigkeit, nach der Motette geistliche Abendlieder.
Die Einladungskarten und das umfassende Programmheft waren grafisch durch verschiedenfarbige Streifen gekennzeichnet, die sich aus den dominierenden Farben der Bleiglasfenster der St. Nikolaikirche ableiten. Die sechs Streifen stellen die Strophenstruktur der Motette "Jesu, meine Freude" von Johann Sebastian Bach dar, deren Texte von Johann Franck jeweils durch Passagen aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer ergänzt werden. Der Ewigkeitsbezug im ersten Teil des Konzertes berührte besonders etliche Jugendliche des 93 Sängerinnen und Sänger umfassenden Chores, die Ostern 2016 an einer Fahrt süddeutscher Jugendlicher nach Verdun teilgenommen hatten. Diese Fahrt führte zu den Gedenkstätten der Schlachtfelder des 1. Weltkrieges. Die Jugend sang dort am Mahnmal für gefallene Soldaten unter anderem auch den vierten Titel des Programms: "Nobody knows the trouble I´ve seen...". Diese besondere innere Anteilnahme war für die Dirigenten in den Proben und auch im Konzert noch deutlich spürbar. Soloinstrumente und ein Bläserensemble bereicherten die Klangfülle des Konzertes. Orgelmusik erklang solistisch und vor allem auch als Begleitung in der Motette.
Den Beginn der geistlichen Abendlieder machten zwei zeitgenössisch vertonte Gedichte von Joseph von Eichendorff. Einem Abendlied des Frauenchores folgte Max Regers "Nachtlied", dem sich Händels "Sarabande" der Bläser anschloss. Nach den tröstlichen Worten "Meine Seele ist stille in dir", die sich am 62. Psalm orientieren, beendete die Vertonung der glaubensfesten Zeilen Dietrich Bonhoeffers "Von guten Mächten wunderbar geborgen" das Programm.
Der Bitte, Applaus erst nach dem letzten Lied zu spenden, wurde entsprochen und der begeisterte Beifall der über 600 Zuhörer wurde durch die Zugabe des Abendliedes "Der Mond ist aufgegangen" hochwertig belohnt. Die beeindruckten und freudig gestimmten Zuhörer entsprachen beim Verlassen der Kirche gerne der Bitte um eine Spende zur Restaurierung der großen Kirchenorgel, die 2017 wieder erklingen soll. Ausdrücklich wurde der Gemeinde der St. Nikolaikirche Dank dafür gesagt, dass die Kirche, die Orgel und der Flügel für das Konzert kostenlos zur Verfügung gestellt wurden.
Der beauftagte Fotograf fiel kurzfristig aus. Wir bitten die Bildqualität zu entschuldigen.